Die Figuren des ersten Pokalabends im Achtelfinale
Berlin (dpa) - Ciro Immobile feiert seien ersten Pflichtspiel-Doppelpack im BVB-Trikot. Hakan Calhanoglu wird bei Bayer Leverkusen seinem Ruf als Freistoßspezialist wieder gerecht. Der erste Teil des Achtelfinales im Pokalwettbewerb des Deutschen Fußball-Bundes hatte aber nicht nur Gewinner.
Dynamo Dresdens Kapitän zum Beispiel. Selbst sein Trainer hätte ihm Rot gegeben - dann hätte Michael Hefele zumindest die Niederlage gegen den BVB nicht einleiten können. Oder auch Kölns Anthony Ujah, der ins eigene Tor traf.
DER DOPPELTORSCHÜTZE: Ciro Immobile.
„Er ist ein Torjäger“, betonte Trainer Jürgen Klopp. Immobile bekam einen Schlag von Dynamos Spielführer Michael Hefele ab. Musste kurz vor der Pause getackert werden. Kurz nach dem Seitenwechsel nutzte er einen kapitalen Hefele-Fehlpass. Genugtuung? Nein, was zähle sei der Sieg für den BVB. Den der 25-Jährige nebenbei mit seinem zweiten Treffer in der Schlussminute perfekt machte. Es war der 100. in der Pokalgeschichte der Westfalen.
DER EIGENTORSCHÜTZE: Anthony Ujah.
Er traf wieder. Nur diesmal ins eigene Tor. Ujah wollte es selbst erst nicht glauben. Ausgerechnet er, hatte Ujah doch in der Bundesliga die letzten beiden Tore für die Kölner erzielt. Jeweils gegen die Nationalkeeper Ron-Robert Zieler (1:1 gegen Hannover 96) und Manuel Neuer (1:4 gegen Bayern München) hatte der 24 Jahre alte Nigerianer getroffen. Beim 1:2 in Freiburg ließ er seinem eigenen Keeper Timo Horn keine Chance. Ujah sei halt groß und kopfballstark, sagte Freiburgs Trainer Christian Streich - allerdings mit Blick auf die Angriffsqualitäten des Afrikaners.
DER FREISTOßSCHÜTZE: Hakan Calhanoglu.
Calhanoglu kann's. Siegtorschütze beim 1:0 in der vergangenen Woche im Champions-League-Spiel gegen Atlético Madrid aus dem Spiel heraus. Diesmal wieder mit einem ruhenden Ball. Der 21-Jährige nahm Maß mit dem rechten Fuß. Rund 20 Meter vom Tor des 1. FC Kaiserslautern entfernt. Über den Kopf von Karim Matmour hinweg landete der Ball im Netz. Die Führung für die Werksmannschaft beim 2:0-Sieg nach Verlängerung. Und damit auch das drohende Déjà vu gegen den Vorjahresviertelfinal-Bezwinger abgewendet.
DER VORBEREITER UND VOLLSTRECKER: Kevin Volland
Er blickte schon auf das Ligaduell gegen den FC Schalke 04 voraus. „Da sind wir nicht Favorit, aber wir treten mit viel Selbstvertrauen auf und wollen etwas mitnehmen“, sagte Volland. Der 22-Jährige bereitete das 1:0 durch Eugen Polanski vor, den Treffer zum 2:0-Endstand beim VfR Aalen machte Volland selbst. Klar ist, die Aalener kennen ihn nun noch besser, als er die Aalener. Auf die Frage, was er über die Stadt wisse, hatte er in einem DFB-Interview vor der Partie geantwortet. „Nicht so viel, ehrlich gesagt.“
DER VERLETZUNGSPECHVOGEL: Marco Reus.
Wieder er. Nach gut 20 Minuten musste Reus gestützt von zwei BVB-Betreuern den Platz von Dynamo Dresden verlassen. Ein Pferdekuss vermuteten die Dortmunder Verantwortlichen nach der Partie. Die genaue Diagnose stand aber noch aus. Immerhin verfolgte Reus die Schlussphase mit dickem Parka wieder von der BVB-Bank aus. Der Einsatz des 25-Jährigen am Samstag beim Hamburger SV ist aber offen.
DER ELLBOGENCHECKER: Michael Hefele.
Nicht mal der eigene Trainer nahm ihn in Schutz. Zu eindeutig waren die TV-Bilder. Peter Nemeth hätte seinem Dynamo-Kapitän für den Ellbogencheck gegen Dortmunds Immobile die Rote Karte gegeben. Hefele bestrafte sich allerdings selbst - wenn auch unfreiwillig. Mit einem fürchterlichen Fehlpass 20 Meter vorm eigenen Tor bereitete der 24-Jährige Immobiles ersten Treffer vor. Und war hernach einfach untröstlich: „Ich habe die ganze Mannschaft um den Lohn gebracht.“