Köln weiter sieglos - Stöger trotz Pokal-Aus gelassen
Freiburg (dpa) - Pokal-Aus, sechs Spiele ohne Sieg und nun das wichtige Bundesliga-Duell mit Eintracht Frankfurt vor der Brust - doch Kölns Trainer Peter Stöger ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
„Seit ich in Köln bin, ist jedes Spiel ein wichtiges Spiel. Ich habe noch kein einfaches Wochenende gehabt“, betonte Stöger nach dem 1:2 (0:2) beim SC Freiburg gelassen. Sorgen um seinen Job beim Aufsteiger muss er sich trotz des Abwärtstrends wohl ohnehin keine machen. Auch wenn den heimschwachen Kölnern bei einer Niederlage am Sonntag schlimmstenfalls der Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga droht.
„Es ist immer ein Vorteil, wenn intern Ruhe herrscht. Das ist so, und das wird sich bei uns auch nicht ändern“, sagte Manager Jörg Schmadtke dem Magazin „Sport Bild“. „Das Trainerteam hat es bislang optimal gemacht, Peter Stöger genießt unser Vertrauen und hat deshalb auch einen bis 2017 laufenden Vertrag.“
Viel Zeit, die ärgerliche Pokal-Pleite beim SC Freiburg aufzuarbeiten, hatte Kölns Trainer nicht. „Ab Donnerstag geht es volle Konzentration Richtung Frankfurt“, sagte der Österreicher.
Ein Spiel wie das gegen den direkten Konkurrenten aus Freiburg darf sich Köln nicht erlauben. „Wir haben für mich vom Gefühl her ein ganz schlechtes Spiel gemacht. Deswegen ist es keine Überraschung, dass wir als Verlierer vom Platz gegangen sind“, urteilte Stöger nach dem einzigen Bundesliga-Duell im Achtelfinale.
Auch seine Profis gaben sich selbstkritisch. „Wir gehen mit zwei sehr dummen Gegentoren in Rückstand. In der zweiten Halbzeit haben wir dann gezeigt, wie wir hätten auftreten müssen, von Beginn an. Da haben wir Leidenschaft gezeigt“, sagte Kevin Wimmer, der mit einem Ballverlust unmittelbar nach dem Eigentor von Anthony Ujah (17. Minute) das zweite Freiburger Tor eingeleitet hatte. Vladimir Darida umkurvte FC-Keeper Timo Horn, erzielte das 2:0 (18.) und sorgte für frisches Selbstvertrauen beim Tabellenvorletzten der Bundesliga.
„Das waren zwei echt dämliche Gegentore“, sagte Marcel Risse. „Die gesamte erste Halbzeit war nicht gut von uns.“ Erst nach dem Seitenwechsel „haben wir versucht mehr nach vorne zu spielen und haben auch viel mehr Chancen erarbeitet“, erzählte der Offensivmann.
Doch die allermeisten guten Gelegenheiten in der zweiten Hälfte ließ Köln ungenutzt, der Anschlusstreffer von Winter-Neuzugang Deyverson in der 89. Minute kam zu spät. „Es ist fraglich, warum wir das in letzter Zeit nicht mal über 90 Minuten zeigen können“, haderte Wimmer.
Beim 1:4 gegen Bayern München vergangenen Freitag lag der FC ebenfalls schnell 0:2 hinten, eher er den Rekordmeister zumindest zwischenzeitlich zu ärgern begann.
Abwehrspieler Wimmer forderte daher: „Wir dürfen nicht erst nach einem Zwei-Tore-Rückstand aufwachen. Wir wissen, dass es immer enger wird unten. Die Konkurrenz punktet auch. Deswegen ist es umso wichtiger, im Heimspiel jetzt alles rauszuhauen.“ Denn: „Das ist Abstiegskampf. Da wird einem nichts geschenkt.“