Löwen freuen sich im DFB-Pokal auf BVB-„Superstars“
München (dpa) - Vorfreude auf das „absolute Highlight“ und die Dortmunder „Superstars“: Den Pokal-Knüller gegen Borussia Dortmund will Fußball-Zweitligist TSV 1860 München vor seiner Rekordkulisse vor allem genießen.
„Es freut uns, gegen den Champions-League-Finalisten vor ausverkauftem Haus zu spielen“, sagte Trainer Friedhelm Funkel vor der Partie am Dienstag. „Das müssen die Jungs genießen. Sie müssen reingehen und laufen, laufen, laufen“, erklärte Funkel und rechnet sich gegen den BVB etwas au. „Wenn wir die Leidenschaft und die Bereitschaft zeigen, die ich von der Mannschaft erwarte, können wir die Dortmunder mit Sicherheit ein bisschen ärgern. Wie lange wir das können, müssen wir abwarten.“
Erstmals werden 71 000 Zuschauer eine Partie der Löwen in der Münchner Arena anschauen, erst zweimal war dieses Stadion bei einem 1860-Heimspiel mit 66 000 und 69 000 Zuschauern ausverkauft. Die stimmungsvolle Kulisse soll die Kicker des Tabellenfünften aus dem Unterhaus noch einmal extra motivieren. „Das ist doch das, wovon ein Fußballer träumt“, hob Funkel in der Sendung „Blickpunkt Sport“ im Bayerischen Fernsehen hervor. „Da muss man alles aus sich herausholen, laufen bis es nicht mehr geht.“ Dazu dürfen die Sechziger, die am Samstag in der Liga noch vor der Mini-Kulisse von 14 300 Zuschauern aufliefen, auf ihre wieder entdeckte Heimstärke bauen. Drei von vier Liga-Spielen daheim wurden gewonnen. Zuversicht gibt auch das Ende der 334 Minuten langen Torflaute.
Borussia Dortmund ist gewarnt. „Das wird eine unangenehme Aufgabe“, mahnte BVB-Coach Jürgen Klopp in der „kürzesten Fußball-Woche, die es gibt“. „Es ist ein unangenehmer Gegner. Aber diesmal schieben wir die Favoritenrolle nicht nach München.“ Zurück an alter Wirkungsstätte freut sich Sven Bender auf ein „besonderes Spiel“. „Ich kenne dort vieles, das ist einfach schön. Ich glaube, das wird ein Highlight. Ich freue mich darauf“, bekannte der fünfmalige Nationalspieler, der von 2002 bis 2009 für die Löwen spielte.
Noch größer aber ist die Vorfreude aufseiten seines früheren Vereins, der im letzten Duell im Jahr 2004 zu Hause 0:2 gegen die Borussen verlor. „Es ist schön, sich mit solchen Superstars zu messen. Nun wollen wir auch den BVB ein bisschen ärgern“, betonte Mittelfeldspieler Yannick Stark. „Das ist ein absolutes Highlight. Wir sind klarer Außenseiter. Wir können befreit und mit voller Euphorie aufspielen.“
Das hofft auch Funkel, der sich am Wochenende über einen befreienden 3:1-Sieg bei seiner Heim-Premiere gegen Erzgebirge Aue freute. „Wir müssen das Spiel einfach nur genießen“, sagte Funkel und dachte auch schon an die nächste Liga-Begegnung am Sonntag beim 1. FC Kaiserslautern. „Zweimal gefühlte Bundesliga von der Atmosphäre und von den Stadien. Das muss die Mannschaft genießen, konzentriert spielen und alles abrufen, was sie kann.“ Und nach dem Lautern-Spiel, das kündigte Funkel an, „gehen wir dann mit der Mannschaft auf die Wiesn“. „Entscheidend ist, dass wir eine gute Leistung und Leidenschaft zeigen“, forderte der 59-Jährige.
Für die Löwen geht es neben dem prestigeträchtigen Weiterkommen auch um viel Geld. Alle 32 Vereine, die für die zweite Runde qualifiziert sind, haben knapp 250 000 Euro aus den Fernseh- und Vermarktungserlösen sicher. Hinzu kommen Zuschauereinnahmen. Im Achtelfinale am 3. und 4. Dezember wird es noch lukrativer. Dann gibt es allein durch TV-Gelder 390 000 Euro für jeden, Vermarktungserlöse und Zuschauereinnahmen stocken den Betrag auf.