Vertragsverlängerung: Friedhelm Funkel hat noch genug Feuer
Fortuna Düsseldorf hat mit Friedhelm Funkel wieder um ein Jahr verlängert und klare Fakten geschaffen.
Düsseldorf. Für die einen war es nur eine Frage der Zeit, für die anderen ein Zeichen des Misstrauens in die Fähigkeiten von Friedhelm Funkel. Nun gehören jedoch alle Spekulationen, warum die Fortuna den Vertrag mit dem Cheftrainer nicht schon längst um ein weiteres Jahr verlängert hat, der Vergangenheit an. Friedhelm Funkel bleibt Trainer von Fortuna Düsseldorf auch über diese Saison hinaus. Vorstandsboss Robert Schäfer und Sportvorstand Erich Rutemöller hatten sich mit Funkel nach dem Vormittags-Training am Dienstag getroffen, um letzte Details zu klären. Das gelang offenbar in dem zweistündigen Gespräch ohne Probleme. Am Abend gab dann auch der Aufsichtsrat seine Zustimmung.
Die Gerüchte, dass Markus Anfang den 64-Jährigen nach dem dessen gelungenem Aufstieg ablösen sollte, entbehren somit ebenfalls jeglicher Grundlage — außer, dass sie sogar innenhalb des Vereins vor kurzem offensichtlich noch ein Thema waren.
Mit der Verlängerung des Kontraktes drückt sich hingegen die Wertschätzung für den Trainer aus, der die Mannschaft in einer kritischen Phase übernommen und sie zweimal in Folge unter nicht ganz leichten Bedingungen ins Ziel — zum Klassenerhalt — geführt hat. Dass Funkel mit entsprechenden Verstärkungen der Mannschaft nun in der Lage ist, die Fortuna in die erste Bundesliga zu bringen, davon wird offensichtlich in den Füh-rungsgremien des Vereins ausgegangen. Zudem hoffen Vorstand und Aufsichtsrat darauf, dass die Fortuna auch in der ersten Liga vom großen Erfahrungsschatz des 64-Jährigen profitieren kann. Denn mit Platz sechs, was noch der Zielvorgabe entsprechen würde, wäre inzwischen niemand im Verein mehr zufriedenzustellen. Wenn es auch vielleicht nicht alle zugeben würden.
Dass Funkel selbst interessiert war, den Weg mit der Fortuna weiterzugehen, daran bestand kein Zweifel. „Ich habe noch große Lust mit der Mannschaft weiterzuarbeiten“, hatte Funkel zuletzt noch im Trainingslager betont und damit auch seine Einstellung deutlich gemacht. Den Trainer nach dieser jetzt schon erfolgreichen Saison vor die Türe zu setzen, hätte ja auch keinen Sinn ergeben — es sei denn, man geht davon aus, dass das Abenteuer Bundesliga mit Funkel als Trainer ganz sicher schief gehen würde. Es wäre in der Öffentlichkeit wohl kaum zu verkaufen gewesen, dem Trainer die Aufstiegsprämie zu zahlen (100.000 Euro) und ihn dann zu bitten, für jemand anderes den Platz frei zu machen. Im Gegenteil, jetzt soll sein Gehalt nach Informationen der Bild-Zeitung sogar auf 600.000 Euro exklusive Prämien erhöht werden.
Jetzt wird die Fortuna wohl die letzte Trainerstation bleiben, nachdem sich Funkel klar dazu geäußert hatte, dass er seinen Lebensmittelpunkt Krefeld nicht mehr für eine Trainerstation weit entfernt verlassen würde. „Ich will nicht aufhören, ich habe Blut geleckt und totalen Spaß an dieser Aufgabe“, hatte Funkel gegenüber der WZ erklärt. „Ich bin total motiviert. Mein Wunsch war es, mit Fortuna weiterzuarbeiten.“