Ohne Esprit und Ideen - Hoffenheim scheitert an 1860

München (dpa) - Ohne Esprit und Ideen hat sich 1899 Hoffenheim früh aus dem DFB-Pokal verabschiedet. Mit dem eingewechselten Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi verlor der Fußball-Bundesligist am Samstag sein Erstrundenspiel beim TSV 1860 München verdientermaßen mit 0:2 (0:0).

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Der Südafrikaner Daylon Claasen (51. Minute) und Fejsal Mulic (90.+3) entschieden mit ihren Toren das Spiel für agile Gastgeber, die mit den unerwartet uninspiriert auftretenden Hoffenheimern keine nennenswerten Probleme hatten.

„Es ist uns nicht gelungen, in den Spielrhythmus zu finden. Wir haben viel zu wenig zielgerichtet gespielt“, klagte Trainer Markus Gisdol und bilanzierte enttäuscht: „Es war ein deutlicher Tick zu wenig von uns.“ Gleichwohl breche „die Welt“ durch diesen Rückschlag nicht zusammen. „Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren“, forderte er.

Schon in der Anfangsphase wirbelten fast nur die Löwen - und man bekam fix den Eindruck, dass sich Torsten Fröhlings Team mit größtem Einsatz für den vermasselten Zweitliga-Start rehabilitieren wolle. Hoffenheim schien da beinahe chancenlos. „Dass wir nicht ganz blind sind, ist uns ja auch allen klar“, sagte 1860-Torwart Stefan Ortega.

Vor 17 800 Zuschauern spielte sich der TSV in der ersten Halbzeit gleich sieben gute Chancen heraus, ließ aber lange Zeit die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen. Rubin Okotie (10.) scheiterte am starken Torwart Oliver Baumann, Marius Wolf (19.) verfehlte das Ziel zunächst knapp und netzte dann ein - allerdings aus Abseitsposition (20.).

Sechzig demonstrierte eine selbst in der 2. Liga ungewohnte Dominanz. Die Gäste, bei denen Kuranyi 62 Minuten lang auf der Bank saß, liefen fast nur hinterher. Und mussten mit anschauen, wie es vor dem eigenen Tor zunehmend hoch her ging. Gary Kagelmacher versuchte es erfolglos aus der Distanz (22.), Daniel Adlung per Kopf (28.) und mit einem strammen Schuss (31.), Christopher Schindler per Direktabnahme (30.). Das 1:0 für den Zweitligisten war nahe, fiel aber noch nicht.

Stattdessen bekam unmittelbar vor der Pause gar die TSG ihre große Chance zur Führung. Wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff zog der freigespielte Jonathan Schmid ab - Keeper Ortega rettete den Löwen mit einer Glanzparade zunächst das torlose Remis. Wirklich bemerkbar machte sich die Feldüberlegenheit der Löwen dann aber nach 51 Minuten. Einen verhängnisvollen Ballvertändler von Pavel Kaderabek nutzten die Löwen zum Gegenangriff. Über Wolf landete der Ball bei Claasen, und der behielt aus kurzer Distanz die Ruhe.

Kurz nach dem Rückstand musste 1899-Trainer Gisdol seinen Schweizer Verteidiger Fabian Schär verletzt auswechseln - ein weiterer Rückschlag eine Woche vor dem Bundesligastart. Nach über einer Stunde sollte schließlich Kuranyi mithelfen, die Pokal-Pleite in München noch irgendwie abzuwenden. Doch das Pflichtspiel-Comeback des 33-Jährigen in Deutschland verlief glücklos; Kuranyi blieb bis zum Schluss ohne vorzeigbare Aktion. Stattdessen besorgte Mulic in der Nachspielzeit das 0:2.