Pokal-Erfolg pusht Augsburg für Liga
Freiburg (dpa) - Für den in der Bundesliga so stark gebeutelten FC Augsburg war es ein echter Befreiungsschlag.
„Jetzt wollen wir Mainz weghauen“, kündigte Trainer Markus Weinzierl nach dem unerwartet leichten Achtelfinaleinzug im DFB-Pokal gegen den hoch eingeschätzten SC Freiburg kampfeslustig und energiegeladen an. „Wenn wir weiter so spielen, werden auch die Punkte kommen.“
Alexander Esswein, einer der Torschützen beim souveränen 3:0 (2:0) gegen den in allen Belangen enttäuschenden Spitzenreiter der zweiten Fußball-Bundesliga, pflichtete seinem Coach bei: „Es war eine sehr gute Reaktion auf das 1:5 gegen Dortmund. Wichtig war auch, dass wir zu Null gespielt haben, das gibt uns Rückenwind und Auftrieb für das Spiel gegen Mainz.“
Angesichts des spielerisch und kämpferisch überzeugenden Auftritts war schwer nachvollziehbar, weshalb die in der zurückliegenden Saison noch für so viel Furore sorgenden Augsburger in dieser Runde so eklatant schwächeln. Die Dreifach-Belastung durch Bundesliga, Europa League und DFB-Pokal leuchtet dafür nicht als Argument ein.
Nichts war von der Ängstlichkeit, Unsicherheit und mentalen Müdigkeit aus dem Punktspiel-Alltag zu spüren. Das lag primär nicht daran, dass der SC Freiburg zu keiner Phase ein ernsthafter Widerpart war. Vielmehr diktierte Augsburg von Anfang an das Geschehen. „Wir haben über 90 Minuten eine gute Leistung abgeliefert. Wir haben vieles von dem gezeigt, was uns letztes Jahr stark gemacht hat“, bilanzierte Weinzierl rundum zufrieden. „Wir haben ohne Tabellendruck und losgelöst von allem mutig gespielt.“
Der ob der schwachen Leistung seiner Schützlinge völlig bediente Freiburger Trainer Christian Streich räumte enttäuscht ein, dass Augsburg eindeutig besser gewesen sei: „Wir haben heute vom Tempo und der Athletik her nichts dagegensetzen können.“
Logische Folge der klaren Überlegenheit waren die drei Tore durch Dong-Won Ji (11. Minute), Esswein (25.) und Caiuby (50.). Der Einzug ins Achtelfinale geriet am Mittwochabend vor 19 600 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion zu keinem Zeitpunkt in ernsthafte Gefahr.
Weinzierl nannte zwei Faktoren als ausschlaggebend für die tolle Leistung der in der Bundesliga seit fünf Spielen sieglosen Schwaben: „Unser Spiel funktioniert nur mit Frische und der Kopf ist sehr, sehr entscheidend.“ Seine Radikal-Rotation mit fünf neuen Akteuren gegenüber dem 1:5-Debakel in Dortmund zahlte sich aus.
„Wir waren effizient. Wir waren aggressiv gegen den Ball und haben keinen Zweifel daran gelassen, dass wir weiterkommen wollen“, urteilte Kapitän Daniel Baier. „Durch unser frühes Pressing, das wir gut umgesetzt haben, haben wir hier überhaupt keine hitzige Stimmung aufkommen lassen. Auf diesem Weg müssen wir weitermachen.“
Weinzierl und seine Akteure sind überzeugt, dass ihnen mit einer solchen Vorstellung gegen Mainz die Trendwende in der Liga gelingen kann. „Das Erfolgserlebnis tut uns gut und gibt uns Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben“, betonte Mittelfeldmann Dominik Kohr. Sein Coach erklärte: „Auf der Leistung wollen wir aufbauen. So wollen wir weitermachen.“