Stolperfalle Pokal: Favoriten bangen, Underdogs hoffen

Düsseldorf (dpa) - Die Außenseiter freuen sich auf hohen Besuch und volle Kassen, die Favoriten fürchten sich gleich zum Auftakt vor der Blamage.

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Mit der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal wird nicht nur die neue Fußballsaison eingeleitet, sondern auch die erste große Stolperfalle für die ambitionierten Bundesligaclubs aufgestellt. Beim traditionellen Kampf zwischen Klein und Groß blieben zuletzt einige Favoriten auf der Strecke. Im Vorjahr erwischte es vier Erstligisten, 2012 sogar sechs.

Auf einen großen Tag hoffen vor allem die Stuttgarter Kickers, die gegen Borussia Dortmund in die große Mercedes-Benz-Arena umziehen und vor der Rekordkulisse von etwa 35 000 Zuschauern antreten. „Ich erwarte von jedem, dass er daran glaubt, dass wir Dortmund schlagen können“, sagte Trainer Horst Steffen.

Vor der wohl größten Herausforderung steht Drittligist Preußen Münster, der am Sonntag (16.00 Uhr) den FC Bayern München empfängt. Rund um das Preußenstadion, das mit 16 797 Zuschauern randvoll ist, herrscht Ausnahmezustand. Mit sechs TV-Sendern und drei live übertragenden Radiosendern ist das Medieninteresse beim Drittliga-12. groß.

„Besser geht es nicht. Ich freue mich, mal gegen solche Jungs zu spielen“, sagte Kapitän Jens Truckenbrod dem WDR. Die Bayern sind nach der Supercup-Niederlage gegen Dortmund jedenfalls gewarnt. „Sie werden uns nichts schenken. Aber wenn wir unsere fußballerische Klasse ausspielen können, kommen wir eine Runde weiter“, befand Arjen Robben.

Gewarnt ist auch der SV Werder Bremen, der zuletzt dreimal nacheinander die erste Runde nicht überstehen konnte. Diesmal treten die Norddeutschen beim bayerischen Regionalligisten FV Illertissen an. „Es wird Zeit, dass wir diese Serie beenden. Wir müssen weiterkommen, mehr gibt es dazu nicht zu sagen“, meinte Werder-Manager Thomas Eichin.

Auch Borussia Mönchengladbach hat beim FC Homburg etwas gutzumachen nach der Erstrundenpleite im Vorjahr bei Darmstadt 98. „Das wollen wir nicht noch einmal erleben“, sagte Trainer Lucien Favre vor dem Auftritt im Homburger Waldstadion. Auf den verletzten Max Kruse und Weltmeister Christoph Kramer muss der Borussen-Coach noch verzichten.

Auf großen Sport freuen sich auch die beiden Traditionsclubs und ehemaligen DDR-Meister Dynamo Dresden und 1. FC Magdeburg. Regionalligist Magdeburg trifft in der heimischen MDCC-Arena auf den FC Augsburg. „Es ist für die gesamte Stadt Magdeburg ein besonderes Spiel“, meinte Torhüter Jan Glinker. FCA-Trainer Markus Weinzierl hat sein Team intensiv vorbereitet.

„Magdeburg ist ein unangenehmer Gegner, der uns alles abverlangen wird und seine Chance als Außenseiter nutzen möchte“, betonte der Coach. Im Glücksgas-Stadion von Dresden geben sich zwei Weltmeister die Ehre: Benedikt Höwedes und Julian Draxler stehen im Schalker Kader. Trainer Jens Keller freut sich auf einen heißen Pokalfight: „Die Bude wird brennen“, sagte der Coach vor der Partie am Montag (20.30 Uhr).

Das hofft man auch beim Hamburger Oberligaaufsteiger USC Paloma. Der Club aus Barmbek-Süd hat extra einen Seemanns-Chor engagiert, der vor dem Spiel gegen 1899 Hoffenheim am Sonntag „La Paloma“ anstimmen wird. „Für uns ist es das Highlight des Jahrzehnts“, sagte der Clubvorsitzende Dirk Rathke. Im Stadion Hoheluft des Regionalliga- Absteigers Victoria Hamburg werden etwa 4500 Zuschauer erwartet.