Tormaschine Lewandowski läuft schon wieder

München (dpa) - Robert Lewandowski ballert schon wieder los. Der lupenreine Hattrick beim entspannten 5:0-Pokalsieg des FC Bayern München beim Fußball-Viertligisten FC Carl Zeiss Jena war eine klare Ansage.

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Der letztjährige Bundesliga-Torschützenkönig (30 Treffer) scheint vor dem Punktspielauftakt des deutschen Meisters gegen Werder Bremen bereit zu sein. „Ich freue mich sehr, dass wir gewonnen haben und dass ich drei Tore schießen konnte“, erklärte der Pole.

Dreimal schlug der Weltklassestürmer am Freitagabend in der ersten Spielhälfte mit dem rechten Fuß zu, teilweise mit freundlicher Unterstützung der Jenaer Abwehrspieler. Aber egal, wichtig für den Titelverteidiger war diese positive Erkenntnis: Eine Woche nach Thomas Müllers Treffer beim Sieg im Supercup gegen Borussia Dortmund warf auch Lewy im Vereinstrikot die Tormaschine wieder an.

Für Polen war Lewandowski bei der EM nur ein Tor gelungen, ähnlich wie der gänzlich torlose Müller konnte er beim Turnier in Frankreich persönlich nicht auftrumpfen. Anders in Jena. „In der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt“, resümierte Lewandowski.

Auch wenn Trainer Carlo Ancelotti im Ernst-Abbé-Sportfeld auf acht Bayern-Profis verzichten musste und sich besonders die Offensive ohne Robben, Costa und Coman aktuell von allein aufstellt, müssen sich die Bayern nicht um ihre Angriffswucht sorgen. Mittelfeldass Arturo Vidal traf wie schon beim Erfolg im Supercup. Und Weltmeister Mats Hummels demonstrierte mit seinem Kopfballtor, dass die Bayern mit ihm bei Standardsituationen noch an offensiver Qualität hinzugewonnen haben. „Toreschießen ist auch für einen Verteidiger das Schönste im Fussball“, sagte Hummels nach seinem ersten Bayern-Pflichtspieltor.

Trotz der dünnen Personaldecke brachte Ancelotti den Rückkehrer von Borussia Dortmund erst in der zweiten Hälfte. Der Trainer dosiert die Einsätze der verspätet in die Vorbereitung eingestiegenen EM-Spieler klug. „Ich bin noch nicht bei hundert Prozent“, gestand Hummels.

Im Gegensatz zu Javi Martínez, der nach einer intensiven Vorbereitung im Abwehrzentrum mehr als nur ein Ersatzmann für den noch verletzten Weltmeister Jérôme Boateng darstellt. „Besonders Martinez überrascht mich. Er war im Supercup schon bester Mann auf dem Platz und hat das heute wieder unterstrichen“, lobe Ancelotti den Spanier in Jena.

Dem Italiener gefielen „Einstellung und Verhalten“ seiner Stars bei der souverän gelösten Pflichtaufgabe, auch wenn der starke Torvorbereiter Franck Ribéry wie im Supercup erneut einen Gegner unwirsch attackierte und erneut als Hitzkopf unangenehm auffiel. Der Franzose griff Matthias Kühne bei einem Scharmützel an den Kopf.

„Die Mannschaft ist bereit“, äußerte Ancelotti mit Blick auf den Ligastart. „Das war nicht ganz der Gegner wie im Supercup gegen Dortmund, aber es war noch mal ein guter Test für uns“, erklärte Hummels. Das galt gerade für Lewandowski, der sich warmschießen konnte. Drei Tore in einem Pokalspiel waren ihm zuletzt im Finale 2012 gelungen - damals noch für Dortmund beim 5:2 gegen Bayern.

Der 27-Jährige sieht noch Steigerungsbedarf beim Meister. „Das war das zweite Saisonspiel. Wir wissen, dass noch nicht alles funktioniert und wir es besser machen müssen. Der Trainer hat neue Ideen, die wir noch verinnerlichen müssen“, resümierte der Pole - mit dem Zusatz: „Aber es wird jede Woche besser!“ In Bremen werden sie genau das befürchten.