Wolfsburg siegt in Karlsruhe: „Positiver Schub“
Karlsruhe (dpa) - Mit dem Pokalsieg in Karlsruhe hat der VfL Wolfsburg die Aufbruchstimmung weiter geschürt. Sichtlich zufrieden verließen Trainer Dieter Hecking und Manager Klaus Allofs nach dem 3:1 (1:0) beim Zweitliga-Aufsteiger KSC das Wildparkstadion.
Nach einer größtenteils enttäuschenden Saison hofft der deutsche Meister von 2009 auf bessere und vor allem ruhigere Zeiten. „Was nutzt alles, was du in der Vorbereitung gemacht hast, wenn das erste Pflichtspiel nicht siegreich ist“, erklärte Allofs nach dem gelungenen Auftritt. „Das ist ein positiver Schub für die nächsten Wochen.“
Allofs ist schließlich Spezialist in Sachen DFB-Pokal: 39 Tore hat der frühere Nationalstürmer in diesem Wettbewerb geschossen, als Profi von Fortuna Düsseldorf, des 1. FC Köln und Bremen den Cup insgesamt viermal gewonnen, zweimal zudem noch als Funktionär mit Werder. So lag der 56-Jährige nicht falsch, als er den KSC als die „sportlich schwerste Aufgabe“ aller Bundesligisten bezeichnete.
Mit so viel Respekt hatte Karlsruhes Trainer Markus Kauczinski womöglich gar nicht gerechnet, als er zwei Tage vor der Partie bei einem PR-Termin Allofs begrüßte und sich artig mit Namen vorstellte. „Weiß ich doch, wer du bist“, sagte der VfL-Geschäftsführer lächelnd. „Naja, zweite Liga...“, meinte Kauczinski grinsend. Oha, zweite Liga: Die Badener setzten dem Bundesligisten mit zunehmender Spieldauer mächtig zu und drängten vehement auf den Ausgleich. In der 62. Minute hatten die 15 710 Zuschauer bereits den Torschrei auf den Lippen: Gaetan Krebs stand drei Meter frei vor VfL-Schlussmann Diego Benaglio und versuchte vergeblich, ihn zu tunneln.
Der Ex-Dortmunder Ivan Perisic (15. Minute) hatte die Wolfsburger in Führung gebracht. Spielmacher Diego sorgte mit dem 2:0 in der 69. Minute für die Entscheidung. Der Anschlusstreffer von Selcuk Alibaz (90.) kam zu spät, zumal Marcel Schäfer zwei Minuten später noch für den Bundesligisten traf.
„Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie Stehvermögen hat. Gut gefallen hat mir vor allem, dass wir voll gefordert waren. Wir konnten nicht im Schongang spielen“, sagte Hecking vor dem Erstliga-Start am Samstag bei Hannover 96. „Mittelfristig“, sagte Allofs, „wollen wir in den internationalen Wettbewerb.“ Kurzfristig sind forsche Töne allerdings verpönt beim VW-Club, der in jüngster Vergangenheit vor allem durch seine wilde Transferpolitik Schlagzeilen machte. „Es ist so eine Sehnsucht da, ein Fundament zu haben, kleine Schritte zu machen“, erklärte Allofs.