Zorc will mit BVB „überragende Saison krönen“
Dortmund (dpa) - Der „Meister der Superlative“ plant den nächsten Coup. Nach einer überragenden Saison mit einem Punkterekord und einer Serie von 28 Spielen ohne Niederlage nimmt Meister Dortmund das Double ins Visier.
Attraktiver könnte das Endspiel um den DFB-Pokal gegen den Rekordsieger FC Bayern nach Einschätzung von Michael Zorc kaum sein. „In Berlin treffen die beiden besten deutschen Mannschaften aufeinander. Ein Sieg würde die überragende Saison krönen“ sagte der BVB-Sportdirektor voller Hoffnung auf ein ähnlich spektakuläres Duell der beiden Branchenführer wie vor einem Monat in der Bundesliga.
Die Dortmunder wollen die Chance nutzen, zum ersten Mal in der 103-jährigen Vereinshistorie das Double zu gewinnen. 1963 hatte der Revierclub diese Möglichkeit vertan: Das damals favorisierte Meisterteam um Kapitän Willi Burgsmüller unterlag im Pokal-Endspiel gegen den Hamburger SV nach drei Toren von Uwe Seeler mit 0:3.
Im zweiten Versuch soll es mit dem Double klappen: „Bayern hat es schon ein paar Mal geschafft, wir noch nie. Das ist ein riesen Ansporn - für die Mannschaft, für mich, für uns alle. Zumal der Pokal für den BVB in der Vergangenheit nicht gerade eine Erfolgsgeschichte war“, sagte Zorc.
Anders als vor vier Jahren, als die Borussia als Außenseiter in das Finale gegen den FC Bayern ging, erscheint die Ausgangslage verheißungsvoll. Schließlich rangierte der BVB in den vorigen beiden Jahren in der Bundesliga-Abschlusstabelle zehn und acht Punkte vor dem Rekordmeister. Darüber hinaus endeten die vergangenen vier Partien allesamt mit einem Dortmunder Sieg.
Trotz dieser imposanten Zahlen sieht Zorc den BVB nicht in der Favoritenrolle: „Daraus lässt sich nichts für das Finale am Samstag ableiten. Wir werden nun nicht die nächsten zehn Spiele gegen München gewinnen. Es muss jedoch nicht gerade das fünfte sein, das wir verlieren.“
Hoffnungen, dass es dem FC Bayern eine Woche vor dem Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea an Konzentration mangeln könnte, hegt Zorc nicht. Nach Einschätzung des Sportdirektors ist die finale Doppelbelastung des Gegners kein Vorteil für die eigene Mannschaft: „Dadurch, dass die Endspiele nun immer samstags sind, liegt eine Woche Zeit zwischen beiden Partien. Deshalb steht jedes Ereignis für sich. Man hat die Möglichkeit, sich voll darauf zu konzentrieren.“
Nach dem Pokalfinale soll über die Zukunft von Shinji Kagawa entschieden werden. Der bis 2013 vertraglich gebundene Japaner hat das Angebot der Borussia auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit abgelehnt und liebäugelt mit einem Wechsel in die Premier League.
Auch wenn die Zeichen auf Trennung stehen, hat Zorc die Hoffnung auf einen Verbleib des Regisseurs mit einem Marktwert von rund 15 Millionen Euro noch nicht vollends aufgegeben. „Unsere Tür ist weiter offen. Ich arbeite ungern mit irgendwelchen Fristen, die am Ende des Tages sowieso verlängert werden“, sagte Zorc. „Es ist unnötig, sich unter Druck zu setzen. Der Spieler ist es wert, dass man im Dialog bleibt. Aber wir planen zweigleisig - und werden vorbereitet sein.“