DFB und DFL verlängern Grundlagenvertrag bis 2017
Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Fußball-Bund und die Deutsche Fußball Liga haben ihren Grundlagenvertrag um weitere vier Jahre bis zum 30. Juni 2017 verlängert. Damit ist die Zusammenarbeit zwischen Profis und Amateuren auch für die Zukunft gesichert.
„Der Grundlagenvertrag bleibt der nachhaltige Beweis für die Einheit und die Solidarität im deutschen Fußball“, sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach nach der Präsidiumssitzung des Verbandes, auf der das neue Vertragswerk einstimmig verabschiedet wurde. Der Ligavorstand hatte dem neuen Kontrakt bereits zuvor vorbehaltlos zugestimmt.
„Die Liga steht zur Einheit des Fußballs in Deutschland“, erklärte Reinhard Rauball, Präsident des Ligaverbandes. „Es ist alternativlos, dass Profis und Amateure nicht gegeneinanderarbeiten.“ Der Grundlagenvertrag regelt die wechselseitigen Rechte und Pflichten zwischen beiden Seiten. Die Liga hatte sich 2001 eigenständig gemacht. In der Vergangenheit hatte es häufiger Reibereien gegeben, wie vor allem die Gelder zwischen beiden Seiten verteilt werden.
Dieses Mal gab es vor der Ausweitung des Kontraktes jedoch keine öffentlichen Diskussionen. „In einigen Punkten hat es ein bisschen Diskussionsbedarf gegeben, aber es gab keine Wasserstandsmeldungen oder Indiskretionen“, sagte Rauball. Auch das sei ein Zeichen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Liga, Vereinen und Verband.
Der Ligaverband wird auch künftig eigenständig die Bundesliga und 2. Bundesliga organisieren und vermarkten. Beim DFB verbleibt wie bisher die Zuständigkeit für die Nationalmannschaften und den DFB-Pokal, die Sportgerichtsbarkeit und das Schiedsrichterwesen sowie Jugend-, Amateur- und Frauenfußball.
„Es freut mich, dass diese fantastische Woche mit dieser guten Nachricht endet“, sagte Niersbach mit Blick auf die Erfolge von Bayern München und Borussia Dortmund in der Champions League. Die Triumphe der beiden Spitzenclubs seien auch auf das gute Miteinander von Verband und Liga zurückzuführen. „Das ist ein großartiger Erfolg der beiden Vereine, aber eben auch ein bisschen wegen der guten Struktur, die wir in Deutschland haben“, sagte der DFB-Präsident.
Der Grundlagenvertrag regelt wie bisher den Zahlungsaustausch zwischen beiden Seiten. Dabei geht es um die Erlöse aus der Vermarktung der Nationalmannschaft einerseits sowie aus Medien- und Zuschauereinnahmen der Liga andererseits. Die Liga verpflichtet sich zudem zu einer Solidarabgabe an die Landes- und Regionalverbände in Höhe von einer Million Euro.
Darüber hinaus beteiligt der Profifußball den Amateurbereich weiter an seinen Ticket-Einnahmen. Jeder Erstligist tritt zwei Prozent seiner Ticket-Erlöse an den jeweiligen Regional- oder Landesverband ab, jeder Zweitligist ein Prozent. Die Profivereine hätten Konzessionen gemacht, „die sich im siebenstelligen Bereich bewegen“, sagte Rauball.
Formell müssen der DFB-Bundestag und die Mitgliederversammlung des Ligaverbandes dem neuen Vertrag noch zustimmen. Das gilt aber als Formsache.