15-Minuten-Weltmeister Draxler drängt sich auf

Gelsenkirchen (dpa) - Julian Draxler mochte nicht groß hadern. Den Torklau des Linienrichters gleich nach dem Anpfiff konnte der 22 Jahre junge Fußball-Weltmeister gelassen kommentieren.

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„Ich habe gehört, das es kein Abseits war. Aber es hat dem Spiel nicht die entscheidende Richtung gegeben, insofern war es zu verkraften“, sagte Draxler. Wichtiger als das verpasste zweite Länderspieltor war für den Wolfsburger an der früheren Schalker Wirkungsstätte der erneute Vertrauensbeweis, den er von Joachim Löw beim 2:0 gegen Ungarn erhielt.

Draxler ist ganz nah an der EM-Startelf. Er deutete seine Fähigkeiten an, ging mutig ins Eins zu Eins, traute sich gar einen spektakulären Fallrückzieher zu. „Ich habe mich an die Außenposition gewöhnt“, berichtete er nach seinem 60-Minuten-Einsatz: „Ich würde mich freuen, wenn ich bei der EM viel Spielzeit bekommen würde.“

Ganze 15 Minuten waren es bei der WM 2014, als ihn Löw einmal einwechselte, beim 7:1 gegen Brasilien im Halbfinale. Für Frankreich stehen die Vorzeichen besser. Als Fixstarter fürs erste Spiel gegen die Ukraine betrachtet er sich aber nicht. „Nein, so würde ich das nicht sagen. Ich habe in der Vorbereitung gut Gas gegeben, ich fühle mich gut, ich bin selbstbewusst, ich möchte auch spielen.“ Draxler sagt: „Je näher das Turnier rückt, umso heißer wird es natürlich.“