Deutlich mehr Sicherheitskräfte in Lille
Lille (dpa) - Mit deutlich mehr Polizisten und Sicherheitskräften wollen die Behörden im Norden Frankreichs erneute Krawalle bei den EM-Spielen Russlands und Englands verhindern.
Zudem werden die Bars in Lille von Mittwochabend um Mitternacht bis Freitagmorgen geschlossen bleiben. Das kündigte der Präfekt des Départements Nord, Michel Lalande, in Lille an.
Dort trifft am Mittwoch die russische Fußball-Nationalmannschaft in ihrem zweiten Gruppenspiel auf die Slowakei. Einen Tag später kommt es im benachbarten Lens zum Duell zwischen England und Wales. Vom 14. Juni ab 18.00 Uhr bis Freitag um 6.00 Uhr dürfe in der Stadt kein Alkohol verkauft und mitgeführt werden.
„Unsere Strategie ist es, in der ganzen Stadt Lille eine extrem hohe Zahl an Polizisten aufzubieten“, sagte Lalande. Die Polizeipräsenz solle im gesamten Stadtgebiet bemerkbar sein. Die Briten habe man gebeten, ihren Staatsangehörigen davon abzuraten, nach Lille zu kommen. In Lens werden nach Angaben der Präfektin des Departements Pas-de-Calais, Fabienne Buccio, zwischen 40 000 und 50 000 britische Fans erwartet. Im kleinsten EM-Ort sollen insgesamt 2400 Kräfte für Sicherheit sorgen - im Stadion, der Stadt und in der Fanzone.
So sollen erneute Auseinandersetzungen wie am Samstag beim Spiel Russland gegen England verhindert werden. In Marseille hatten etwa 150 russische Hooligans die Krawalle mit mehreren Verletzten angezettelt. Im Stadion von Lille werden nach Lalandes Angaben am Mittwochabend 15 000 russische Fans erwartet. Rund 4000 Sicherheitskräfte seien insgesamt im Einsatz. „Natürlich“ würden auch Polizeibeamte in den Stadien vertreten sein, kündigte Lalande an.