Deutschlands EM-Motto: „Von Spiel zu Spiel zum großen Ziel“
Der DFB-Tross wird begeistert empfangen. Podolski feiert 27. Geburtstag.
Danzig. Joachim Löw ist am Montag in seinen ganz persönlichen EM-Tunnel abgetaucht, er will endlich echte Wettkämpfe. Mit dem Aufbruch zu seinem dritten großen Turnier als Bundestrainer zählt für den Chef der deutschen Titelmission nur noch eines: Das Kräftemessen mit der europäischen Elite. „Das sind die besonderen Spiele, die man herbeisehnt“, sagte Löw, der gestern mit seinen 23 Spielern im nagelneuen Lufthansa-Jumbo 747-8 von Frankfurt nach Danzig flog. Dort wartete bereits der Mannschaftsbus (Foto unten) auf die Nationalelf.
Mit dem anvisierten Titelgewinn könne man Fußballgeschichte schreiben und sich unsterblich machen. „Von den Europameistern 1996 oder 1972 redet man auch heute noch“, sagte Löw.
20 Jahre lang stand Deutschland in der Favoritenliste nicht mehr so weit oben wie 2012. „Die Begeisterung ist riesig, das ist überall zu spüren“, sagte der im polnischen Gleiwitz geborene Lukas Podolski. Am Montag wurde „Poldi“ schon gefeiert — am Tag der EM-Anreise wurde er 27 Jahre alt. Beim öffentlichen Training am Abend sangen die Zuschauer sogar ein Ständchen für ihn. Dafür trug er ein Trikot mit Grüßen an die Gastgeber. Auf der Brust stand „Gefällt mir“, auf dem Rücken „Danke Polen“. Später dröhnte aus den Lautsprecherboxen der Song der „Toten Hosen“: An Tagen wie diesen.
An Bord der Chartermaschine des DFB-Partners Lufthansa konnten es sich Geburtstagskind Podolski und seine Kollegen auf dem kurzen Flug gemütlich machen. Von den 362 Plätzen in dem von Kapitän Peter Haenzel geflogenen Jumbo namens „Brandenburg“ waren lediglich 83 besetzt.
„Jetzt, in der letzten Woche, wird nur noch über Portugal gesprochen“, kündigte Löw an: „Wir Trainer denken natürlich über dieses Spiel hinaus, aber die Spieler sollen sich ausschließlich auf den EM-Auftakt konzentrieren.“ Auch deshalb prangt auf dem Teambus das Motto der Deutschen bei dieser EM: „Von Spiel zu Spiel zum großen Ziel.“
Die letzten offenen Personalentscheidungen wird Löw aus dem Bauch heraus treffen. „Ich sehe ja, dass manche Spieler auf einem ähnlichen Niveau sind. Dann ist es schwierig, rationale Entscheidungen zu treffen“, erklärte der Bundestrainer. In dessen Plänen spielt Miroslav Klose (116 Länderspiele) eine herausragende Rolle. „Er wirkt ja wie ein 25-Jähriger. Er ist beweglich, er ist fußballerisch stark“, sagte Löw.