Einzelkritik zum Spiel Deutschland - Niederlande

Neuer: Zweimal hellwach gegen van Persie (7., 58.). Vor dem zweiten Tor machte er das Spiel mit seiner Spieleröffnung schnell. Abgeklärt, seine Ausstrahlung ist enorm. Chancenlos beim 1:2.

Boateng: Voll gefordert in der Startphase, ließ er wie schon gegen Cristiano Ronaldo rechts nichts anbrennen. Weitere Bringschuld eingelöst. Rettete gegen Sneijder (71.). Dumme Gelbe - nun gesperrt.

Hummels: Stand wie gegen Portugal wie ein Fels im Abwehrzentrum. Klärte sofort zweimal super. In der Luft einfach bärenstark. Der Dortmunder hat jetzt auch im Nationaltrikot das Sieger-Gen.

Badstuber: Einmal ließ er van Persie entwischen. Danach waren die Lücken zu. Sein Stellungsspiel passte. Eine große Chance verpasste der Münchner, köpfte nach Özil-Freistoß den Torwart an (37.).

Lahm: Ein super Kapitän! Das brisante Duell gegen Bayern-Kollege Robben entschied er klar für sich. Störte immer wieder entscheidend, dosierte seine Vorstöße. Wagte sogar mal einen Schussversuch.

Khedira: Diesmal war er mehr der stille Arbeiter. Nicht so dominant wie gegen Portugal. Abfänger und Umschaltstation, ein Stabilisator. Vor dem Anschlusstor störte er nicht energisch genug.

Schweinsteiger: Der Vize-Kapitän ist wieder fast voll da. Organisierte, verteilte die Bälle und bereitete beide Gomez-Tore mit Superpässen vor. Jetzt ist er im Turnier angekommen.

Müller: Mit seiner ersten gelungenen Aktion leitete er die Führung ein. Arbeitete erneut viel nach hinten. Der Glanz der WM 2010 fehlt aber. Der WM-Torschützenkönig ist noch weit entfernt von der Topform.

Özil: Steigerte sich gegenüber dem Auftakt. Viel unterwegs, viele Ballkontakte, Pfostentreffer (8.). An Effektivität muss er noch draufpacken. Die Entschlossenheit im Abschluss fehlte ihm.

Podolski: Der Fast-Hunderter quält sich ins Turnier. Wirkte im 99. Länderspiel noch nicht frisch und locker. Ackerte aber nach vorn und hinten. Der Knoten muss bei ihm noch platzen - im Jubiläumsspiel?

Gomez: Eine Eins mit Sternchen! Jetzt muss der letzte Kritiker schweigen. Wie er seinen vierten Doppelpack im DFB-Trikot markierte, war eine Augenweide. Jetzt klar Stürmer Nummer eins!

Klose: Ab 72. für Doppeltorschütze Gomez auf dem Platz. Fand schwer die Bindung. Kämpfte, aber leistete sich auch unnötige Ballverluste. Muss weiter hinter Gomez warten. Fast noch ein glückliches Tor.

Kroos: Der Münchner sicherte als Ballschlepper die letzten zehn Minuten mit den Erfolg. Er bleibt erste Alternative für eine Rolle im zentralen Mittelfeld - diesmal für Özil.

Lars Bender: Löw brachte ihn in der Nachspielzeit, um nochmals die Defensive zu stärken.