Elfmeterheld Hector: Turnier-Debütant besteht Nervenprobe
Bordeaux (dpa) - Der Turnier-Debütant krönte sich zum Elfmeterhelden. Jonas Hector legte sich den Ball zurecht, nahm Maß und überwand mit dem entscheidenden Schuss ganz knapp Italiens Torwart-Legende Gigi Buffon.
„Ich habe einfach gehofft, dass er reingeht. Das war im Endeffekt auch der Fall“, schilderte der Außenverteidiger die entscheidende Szene aus dem EM-Viertelfinale gegen Italien mit einem Grinsen. Als neunter deutscher Schütze war der Profi des 1. FC Köln angelaufen - und wurde nach seinem 19. Länderspiel als Mann eines denkwürdigen Viertelfinal-Abends gefeiert.
„Super war, dass gerade die Youngster Kimmich und Hector, die ihr erstes Turnier spielen, vor so einer Kulisse, auf so einer Bühne, die Nerven behalten haben“, sagte Bundestrainer Joachim Löw. Spätestens jetzt ist der international unbekannte Kicker Hector aber auf der europäischen Bühne angekommen. Das Handy klingelte unentwegt.
Nach nur elf Bundesligaspielen für Köln gab Hector im November 2014 sein DFB-Debüt. In der EM-Saison ist er der einzige von 33 eingesetzten Nationalspielern, der in allen Partien auflief. Nun nahm er erstmals eine Hauptrolle ein. „Ich kann mich an kein ähnliches Elfmeterschießen erinnern“, gestand Hector nach dem irren Duell. Aber an den Tag von Bordeaux wird sich der 26-Jährige noch lange erinnern.