Terrorgefahr EM-Chef Lambert: Spiele ohne Fans möglich
Paris (dpa) - Kurz vor dem Eröffnungsspiel der Europameisterschaft steht für die Turnier-Organisatoren der Fußball noch im Hintergrund. Jacques Lambert schloss Spiele ohne Zuschauer wegen einer möglichen Terrorbedrohung in Frankreich erneut nicht aus.
„Wir sind alle Hypothesen durchgegangen und darunter müssen wir uns auch überlegen, Spiele hinter verschlossenen Türen abzuhalten“, sagte Lambert bei der UEFA-Pressekonferenz im Stade de France in Saint-Denis, ohne ein konkretes Szenario für eine solche Entscheidung zu beschreiben.
Der Chef des lokalen Organisationskomitees wies daraufhin, dass man für viele Eventualitäten Pläne haben müsse. Diese beschränkten sich nicht nur auf die Sicherheitslage, sondern zum Beispiel auch auf Unwetter. Mit der Ankündigung, Spiele an andere Orte zu verlegen oder Zuschauer bei möglicher Gefährdung auszuschließen, hatte Lambert bereits nach den Anschlägen vom 13. November für Aufsehen gesorgt.
Eine konkrete Terrorbedrohung liege für keines der 51 EM-Spiele vom 10. Juni bis 10. Juli in zehn Städten vor. Reisewarnungen wie kürzlich von den britischen Behörden hätten vermutlich eher informierenden Charakter, meinte Lambert. Mit der Partie von Gastgeber Frankreich gegen Rumänien wird das mit 24 Teams bislang größte Kontinentalturnier am Freitag (21.00 Uhr) angepfiffen.
Mit Unbill verfolgen die EM-Macher die anhaltende Streiklage in Frankreich. „Wir sind sehr besorgt, denn alles, was die Beweglichkeit von Mannschaften, der Organisation und der Fans einschränkt ist schlecht. Wir wollen Mobilität. Aber nun müssen wir uns anpassen“, sagte Lambert. „Ich bin sehr enttäuscht, aber wir haben absolut keine Kontrolle über die Streiks.“
Trotz der anhaltenden Debatte um mögliche Anschläge wolle man sich auf den Fußball konzentrieren. „Wir wollen uns nicht von Ereignissen aus der Bahn werfen lassen, die wir nicht kontrollieren können“, sagte Lambert. UEFA-Interimsgeneralsekretär Theodore Theodoridis betonte: „Das ist der Moment, an dem wir ungeduldig warten, dass der Ball endlich rollt.“
Den Fans wurde geraten mit großem zeitlichen Vorlauf zu den Spielen zu reisen. Zwei Sicherheitszonen müssen sie passieren. Die Partien mit frühem Anpfiff werden in den anderen Arenen auf den Leinwänden übertragen.