England-Coach Hodgson genervt von Ferdinand-Debatte
Krakau (dpa) - Englands Fußball-Nationaltrainer Roy Hodgson ist genervt von der Debatte über den ausgemusterten Rio Ferdinand. Hodgson sieht sich aufgrund der Diskussion über den nicht nominierten Verteidigers von Manchester United in der Vorbereitung auf das Spiel gegen Frankreich gestört.
„Das Enttäuschende für uns, die hier arbeiten, ist, dass uns das den Fokus auf das sehr wichtige Spiel gegen Frankreich genommen hat“, sagte Hodgson vor der Abreise seines Teams am Sonntagmorgen in die Ukraine.
Seit Tagen wird in den englischen Medien mehr über Ferdinands Nicht-Nominierung als über Englands erstes EM-Match gesprochen. „Ich glaube wirklich, dass eine Menge Leute in England mehr daran interessiert sind, England spielen zu sehen, als an einer Debatte teilzunehmen, welche Spieler berufen wurden und welche nicht“, ereiferte sich Hodgson, der sich erstmals seit der Ankunft Englands am vergangenen Mittwoch im polnischen Krakau öffentlich äußerte.
Hodgson hatte auf Ferdinand verzichtet und den unerfahrenen Martin Kelly vom FC Liverpool vorgezogen, obwohl der in der abgelaufenen Saison nur zwölf Mal zum Einsatz kam. Der 64-Jährige verteidigte seine Entscheidung aus „fußballerischen Gründen“. „Rio Ferdinand ist für mich kein Spieler, den man nur als Auswechselspieler berufen kann“, sagte Hodgson und widersprach dem 33 Jahre alten Abwehrrecken, der zuvor geäußert hatte, keine Zukunft in der Nationalelf mehr zu haben. „Ferdinand hat keinen Grund, das Ende seiner internationalen Karriere zu befürchten“, sagte Hodgson.