Englands Verbandschef kritisiert UEFA

Chantilly (dpa) - Der englische Fußballverbands-Vorsitzende Greg Dyke kritisiert die UEFA nach ihrer EM-Ausschlussdrohung und äußert „ernsthafte Bedenken“ wegen der Sicherheitsmaßnahmen rund um das zweite Gruppenspiel.

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Die Europäische Fußball-Union habe in ihrer Warnung an seinen Verband impliziert, dass die englischen Fans „mitverantwortlich für die schlimmen Vorfälle am Ende des Spiels gegen Russland“ gewesen seien, schrieb Dyke in einem Brief an die UEFA.

„Das wird von Beweisen auf Videoaufnahmen und dem Fakt, dass die unabhängige Disziplinarkommission nur Sanktionen gegen Russland erwägt, widerlegt“, betont der Chef der britischen Football Association (FA). „Wir glauben, dass die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort inakzeptabel waren. Zuschauer konnten Feuerwerk und Fackeln ins Stadion bringen und abbrennen, zudem gab es eine ungenügende Trennung der russischen und englischen Fans.“

Russische Hooligans waren kurz vor Ende der Partie in einen Block mit englischen Anhängern eingedrungen und hatten die gegnerischen Fans gewaltsam attackiert. In ihrer Androhung eines möglichen EM-Ausschlusses für beide Teams bezog sich die UEFA allerdings auch auf schwere Ausschreitungen rund um die Partie am Alten Hafen von Marseille.

Vor dem brisanten Duell mit Wales am Donnerstag in Lens rief die FA die englischen Fans auf, sich „verantwortungsbewusst und respektvoll“ zu verhalten. Ein mögliches Alkoholverbot in Spielorten sei begrüßenswert, sagte Dyke. Dies gelte vor allem im nahen Lille, wo englische Fans ohne Karte hinreisen sollen, um das Spiel zu verfolgen. Dort trifft aber auch am Mittwoch Russland auf Slowakei. „Während wir hart daran arbeiten, ihr Verhalten positiv zu beeinflussen, haben wir ernsthafte Bedenken wegen der Sicherheitsmaßnahmen für die Stadt in den kommenden Tagen“, erklärt Dyke.