Frankreichs Verbandspräsident kritisiert Sagnol

Clairefontaine (dpa) - Frankreichs Verbandspräsident Noël Le Graët hat den Junioren-Manager Willy Sagnol wegen einer zu forschen EM-Zielsetzung für das Turnier in Polen und der Ukraine gemaßregelt.

Der frühere Bayern-Profi habe „Aussagen gemacht, die er besser nicht gemacht hätte“, sagte Le Graët dem Fachmagazin „France Football“. „Zu sagen, dass Ziel sei, die Euro zu gewinnen oder das Halbfinale zu erreichen, ist nicht seriös.“

Der Verband und Nationaltrainer Laurent Blanc hatten bislang stets vom Erreichen des Viertelfinals als erstem Etappenschritt gesprochen. „Für mich wäre es ein erfolgreicher Wettbewerb, wenn wir das Finale erreichen“, meinte Sagnol daraufhin. Er möge den früheren Außenverteidiger sehr, sagte Le Graët, aber solche Aussagen brauche er von ihm nicht. Sagnol ist seit Oktober 2011 als Sportdirektor für die französischen Jugendmannschaften zuständig.

Bei der angestrebten „notwendigen Rehabilitation“ für das schmachvolle WM-Vorrundenaus vor zwei Jahren in Südafrika sieht Le Graët die Équipe Tricolore auf dem richtigen Weg. „Ich fühle, dass es gut läuft zwischen ihnen, dass dieses Team zusammen lebt“, beschrieb er seine Eindrücke vor dem Abflug am Mittwoch nach Donezk. In der Vorrundengruppe D trifft Frankreich auf England, Co-Gastgeber Ukraine und Schweden.

Seine eigene Zukunft hänge nicht vom EM-Resultat ab, betonte Le Graët. Im Oktober werde er seine Entscheidung treffen, ob er weitermache oder nicht. Der 70 Jahre alte Lebensmittel-Unternehmer hatte im Juni 2011 den Chefposten im Verband übernommen.