Ibrahimovic: Glückloser Schweden-Star vor Heimreise

Kiew (dpa) - Seine Tore und sein Temperament haben den schwedischen Stürmer Zlatan Ibrahimovic zu einer der schillerndsten Figuren des internationalen Fußballs gemacht.

Ausländische Medien kritisieren immer wieder den mangelnden Einsatz des 30-Jährigen auf dem Spielfeld und bezeichnen ihn als „überbezahlten Spaziergänger“. In seiner Heimat gilt der Mann mit dem Kinnbart und dem charakteristischen Haarzopf dagegen als unverzichtbar - trotz der vorzeitigen Ausscheidens der Skandinavier bei der Fußball-EM. Als Kapitän werde er seine Karriere in der Nationalmannschaft fortsetzen, teilte Ibrahimovic in Kiew kämpferisch mit.

Ob in Amsterdam, Barcelona oder derzeit beim AC Mailand: Der hochgewachsene Angreifer liefert zuverlässig Tore - und Schlagzeilen. Mal verhöhnt er Gegenspieler, mal legt er sich mit dem Trainer an. „Er ist ein leidenschaftlicher Spieler, ein erfahrener Mensch und ein total arroganter Schnösel“, kommentieren schwedische Fans in Internetforen und tragen trotzdem zu Tausenden das Trikot ihres Idols. Auch an Trainer Erik Hamren perlt jede Kritik an seinem Leistungsträger ab. „Er hat wirklich gut gespielt“, sagte der Coach nach dem 2:3 gegen England und dem feststehenden EM-Aus. Tatsächlich fehlte Ibrahimovic oft nur das Glück.