Klitschko: Ukraine soll bei EM für sich werben
München (dpa) - Der EM-Gastgeber Ukraine soll sich nach Wunsch von Box-Champion Vitali Klitschko bei der Fußball-Europameisterschaft ein bisschen wie Deutschland beim Sommermärchen 2006 präsentieren.
„Das ist ein Jahrhundert-Ereignis. Man erhält nur alle Jubeljahre so eine Chance, sich der Welt zu präsentieren. Die Deutschen haben 2006 die Chance bei der WM in vorbildlicher Weise genutzt. Sie haben ihr wahres Gesicht gezeigt und mit einer unglaublichen Lebensfreude alle Dämonen der Vergangenheit vertrieben“, sagte Klitschko in einem Interview der „Abendzeitung“ in München.
Die Ukraine müsse zeigen, dass es „ein Land mit einer großen Zukunft ist. Aber ich habe große Befürchtungen, dass sich all das ins Gegenteil verkehrt“, sagte der Boxer.
Vom Boykott der Spiele in der Ukraine hält Klitschko trotz vieler Probleme dort nichts. „Man muss hier zwei Ebenen klar unterscheiden. Es gibt die Politik und es gibt die Menschen. Die Menschen in der Ukraine haben es nicht verdient, isoliert zu werden, gebrandmarkt zu werden“, führte der 40-Jährige aus.
Kritik am angeblichen Rassismus in der Ukraine wies er zurück. „Ich glaube, man kann mir nicht den Vorwurf machen, dass ich ein Schönredner bin. Aber den Rassismusvorwurf halte ich für ein Lügengebäude“, betonte Klitschko.