Löw setzt gegen Slowakei auf Frische
Évian-les-Bains (dpa) - Joachim Löw setzt beim Start in die heiße K.o.-Phase bei der Fußball-Europameisterschaft auf ausgeruhte und geistig frische Nationalspieler.
Die konkrete Vorbereitung auf das Achtelfinale gegen die Slowakei am Sonntag um 18.00 Uhr in Lille wird der Bundestrainer mit dem Weltmeisterteam erst zwei Tage vorher aufnehmen.
Im endlich einmal sommerlich warmen Évian-les-Bains dürfen Kapitän Bastian Schweinsteiger und seine 22 Teamkollegen am Donnerstag noch einmal total abschalten. Am Swimmingpool, auf dem Golfplatz oder bei Ausflügen auf der französischen Seite des Genfer Sees sollen die Akteure Kraft für die kommenden Aufgaben tanken.
„Wir wollen möglichst lange in Frankreich bleiben“, sagte Löw. Eine Ruhepause und die Möglichkeit, auch mal in Begleitung der Frau oder Freundin einige Stunden zu verbringen, soll dazu beitragen. Bis zu vier Alles-oder-nichts-Spiele könnten in den abschließenden zwei Turnierwochen noch auf die DFB-Akteure zukommen. „Nun entscheiden kleinste Fehler darüber, ob wir nach Hause fahren oder in die nächste Runde einziehen“, erklärte der Bundestrainer.
Kein Stolperstein sollten im Normalfall die Slowaken sein, die in der Gruppe B hinter Wales und England den dritten Platz belegt hatten. Eine kleine Warnung sollte aber die 1:3-Niederlage beim Test in der EM-Vorbereitung darstellen, auch wenn Ende Mai in Augsburg etliche Leistungsträger wie Manuel Neuer, Mats Hummels, Toni Kroos, Thomas Müller oder Mesut Özil gefehlt oder pausiert hatten. „Wir wissen schon, was auf uns zukommt“, sagte Löw, der mit seinem Trainerstab und der Scouting-Abteilung bereits an einem Matchplan arbeitet.
Mit dem Achtelfinale wird das Turnier im Grunde noch einmal neu gestartet. Die Vorrundenergebnisse zählen nicht mehr. „Es ist noch nie jemand in den Gruppenspielen Europameister geworden“, sagte Torjäger Mario Gomez. „Wenn wir auf die absoluten Topteams treffen, werden wir noch eine Schippe drauflegen können“, versicherte Hummels.
Die deutsche Mannschaft kehrt zum Start in die K.o.-Spiele nach Lille zurück, wo das Turnier am 12. Juni mit einem 2:0 gegen die Ukraine erfolgreich begonnen wurde. Neu wird im Stade Pierre-Mauroy aber der Untergrund sein. Der ramponierte Rasen, auf dem am Mittwochabend noch die Iren gegen Italien mit 1:0 gewonnen hatten, wird ausgewechselt. Am Freitag soll das neue Grün verlegt werden. Ein gut zu bespielender Rasen sollte für das Kombinationsspiel der deutschen Mannschaft von Vorteil sein. Die Zuversicht ist groß. „Wir sind gerüstet für die K.o.-Spiele“, versicherte Thomas Müller - und gut erholt dazu.