Schalker Neustädter erhält russische Staatsbürgerschaft
Moskau (dpa) - Roman Neustädter von Bundesligist FC Schalke 04 ist von Kremlchef Wladimir Putin zum russischen Staatsbürger ernannt worden. Das habe Putin bereits am 18. Mai mit einem Präsidialerlass verfügt, teilte der Kreml mit.
Neustädter war vom russischen Nationaltrainer Leonid Sluzki ins Aufgebot der Sbornaja für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich berufen worden.
„In Übereinstimmung mit Punkt "A", Artikel 89 der Verfassung der Russischen Föderation verfüge ich: dem Antrag von Roman Neustädter, geboren am 18. Februar 1988 in der Ukraine, auf Erteilung der russischen Staatsbürgerschaft stattzugeben“, heißt es in dem sogenannten Ukas.
Neustädter wurde in der heutigen Ukraine geboren, sein Vater ist Ukrainer, die Mutter Russin. Er spielte 2012 und 2013 lediglich zwei Freundschaftsspiele für Deutschland - und kann daher laut Regelwerk des Weltverbandes FIFA künftig für Russland spielen. Der Mittelfeldspieler war am Dienstag bei der russischen Nationalmannschaft eingetroffen. Russland trifft bei der Europameisterschaft (10. Juni bis 10. Juli) in der Gruppe B auf England, Wales und die Slowakei.
Neustädters Zukunft beim FC Schalke ist indes noch ungeklärt. Der Vertrag des Mittelfeldspielers läuft in diesem Sommer aus. Schalkes neuer Sportvorstand Christian Heidel freut sich jedoch über dessen Nominierung für Russland: „Zu einer EM zu fahren, ist das zweittollste, was man als Spieler erreichen kann.“