Eklat bei Europa-League-Spiel in Tirana - UEFA ermittelt

Tirana (dpa) - Nach den Ausschreitungen im Europa-League-Spiel zwischen dem albanischen Team KF Kukësi und Legia Warschau will die Europäische Fußball-Union (UEFA) Ermittlungen aufnehmen.

Foto: dpa

Während des Hinspiels der dritten Qualifikationsrunde am 30. Juli waren mehrfach Flaschen und andere Wurfgeschosse von den Rängen geflogen. Legia Warschaus slowakischer Profi Ondrej Duda wurde dabei von einem Stein am Kopf getroffen. Er musste blutverschmiert vom Platz gebracht werden, erlitt Vereinsangaben zufolge jedoch keine schwereren Verletzungen.

Die Partie wurde abgebrochen. Kukësi droht eine Niederlage am Grünen Tisch, möglicherweise sogar ein Ausschluss von den europäischen Vereinswettbewerben.

Legia war durch ein Tor von Nemanja Nikolić (29.) in Führung gegangen. Während der Serbe den Treffer feierte, flogen die ersten Flaschen auf den Rasen. In der zweiten Hälfte erzielte Felipe Moreira (49.) für Kukësi den Ausgleich. Allerdings konnten die Polen kurz darauf durch einen Treffer von Jakub Rzeźniczak (51.) wieder in Führung gehen. Anschließend wurde Duda vom Stein getroffen.

Hintergrund des Tumults könnte ein ebenfalls abgebrochenes Spiel zwischen Serbien und Albanien im Oktober 2014 gewesen sein. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte vor rund zwei Wochen entschieden, dass Serbien für den Abbruch der Partie in Belgrad verantwortlich sei und Albanien einen 3:0-Sieg zugesprochen.

Bei der Partie war es zu Prügeleien zwischen den Profis sowie zwischen Zuschauern und Spielern gekommen. Zuvor war eine Drohne mit angehängter Fahne einer Abbildung Groß-Albaniens durch das Stadion geflogen. Der Serbe Nikolić hatte am 30. Juli nach seinem Tor den Finger an seine Lippen gelegt. Die Geste könnte als Zeichen an albanische Kritiker verstanden werden.