„Endstation“: Nicht mal der Trostpreis für RB Salzburg

Salzburg (dpa) - Die einen mussten noch auf dem Platz getröstet werden, die anderen hätten ihr Gesicht am liebsten unterm Trikot versteckt. Für Red Bull Salzburg hat es vor den Augen von Milliardär Dietrich Mateschitz nicht mal für die Europa League hat gereicht.

Foto: dpa

„Das ist natürlich eine Sache, die wir vermeiden wollten, dass wir international ausscheiden. Damit müssen wir jetzt lernen umzugehen“, meinte Salzburgs deutscher Torwart Alexander Walke. „Endstation“, schrieb die „Kleine Zeitung“ aus Österreich nach dem 2:3 im Elfmeterschießen gegen Dinamo Minsk.

Trainer Peter Zeidler haderte mit dem niederländischen Schiedsrichter Kevin Blom, der einen Treffer von Kapitän Jonathan Soriano im Playoff-Rückspiel in der Verlängerung wegen angeblicher Abseitsstellung nicht anerkannt hatte. „Wenn man das Spiel sieht und so eine Fehlentscheidung gefällt wird, dann kann man nicht von bitter reden, sondern da braucht man ein anderes Adjektiv“, meinte Zeidler.

Red Bull ist nach dem erneuten Aus in der Qualifikation in der Champions League nun nicht einmal in der zweithöchsten europäischen Spielklasse dabei - im Gegensatz beispielsweise zu den beiden aserbaidschanischen Vereinen FK Qäbälä und FK Karabach Agdam, die sich gegen Panathinaikos Athen und Young Boys Bern durchsetzten. Der österreichische Meister aber blamierte sich mal wieder. Verhindern konnte auch der 32-Jährige Walke das erstmalige Aus auf europäischer Ebene im Elfmeterschießen für Red Bull nicht. „Elfmeterschießen ist ja fast wie eine Lotterie“, meinte er.

120 Minuten hatte Walke seinen Kasten vor 7849 Zuschauern in der nur spärlich besetzten Red Bull Arena sauber gehalten. Takumi Minamino und Soriano in seinem 150. Pflichtspiel sorgten ihrerseits für ein 2:0 nach der regulären Spielzeit. Nachdem der Club von Mateschitz das Hinspiel in Weißrussland 0:2 verloren hatte, ging es in die also Verlängerung. Da fiel aber keine Entscheidung, auch weil Sorianos Tor nicht gewertet wurde.

Drei der fünf Versuche vom Punkt konnten die Gastgeber anschließend nicht verwandeln. „Im Elferkrimi versagten den Salzburgern die Nerven“, schrieben die „Salzburger Nachrichten“. „Das ist sehr traurig für uns alle, eigentlich unvorstellbar, ich kann es noch gar nicht glauben“, meinte Abwehrspieler Stefan Lainer: „Das Ausscheiden ist für den ganzen Verein sehr ärgerlich.“ Denn es war bereits das zweite Mal, dass die Salzburger selbst in der Qualifikation für die Europa League scheiterten. 2012 waren sie gegen den international bis dahin wenig in Erscheinung getretenen luxemburgischen Club F91 Düdelingen ausgeschieden.