Gladbach zittert sich in Europa-League-Zwischenrunde
Mönchengladbach (dpa) - Dank eines Doppelschlages von Joker Igor de Camargo überwintert Borussia Mönchengladbach in der Europa League. Trotz einer über weite Strecken schwachen Leistung bezwang der Bundesligist den Fußball-Zwerg AEL Limassol am Donnerstagabend mit 2:0 (0:0).
Fünf Minuten nach seinen Einwechslung war de Camargo in der 79. Minute erfolgreich. Der Belgier traf in der Nachspielzeit (90.+1) erneut. Die Gladbacher nutzten damit die Vorlage von Fenerbahce Istanbul und qualifizierten sich vorzeitig für die Zwischenrunde. Die Türken gewannen bei Olympique Marseille mit 1:0 und sicherten sich damit den Sieg in Gruppe C. Gladbach startet als Zweiter in die K.o.-Runde. Das letzte Spiel der Borussia am Bosporus ist bedeutungslos geworden.
„Es war nicht alles gut, aber wir sind durch. Das war das Ziel. Es ist schon gut, dass wir überwintern in der Europa League“, sagte Trainer Lucien Favre. Vor 40 164 Zuschauer im Borussia-Park hatte sein Team große Schwierigkeiten mit den Zyprioten. „Ich ärgere mich wirklich über das Zustandekommen. Wir hatten ein kleines Herz. Die Angst war das ganze Spiel über der Begleiter. Das Spiel hat mich sehr geärgert“, sagte Sportdirektor Max Eberl.
Der Elf vom Niederrhein, die in den letzten fünf Pflichtspielen nur einen Sieg geschafft hat, war die Verunsicherung anzumerken. Lange war gar nichts, dann wurde es in der letzten Viertelstunde doch noch turbulent. Limassols Bebe holte Patrick Herrmann kurz vor der Strafraumgrenze von den Beinen und sah für die Notbremse die Rote Karte. Mit dem fälligen Freistoß traf Juan Arango nur den Außenpfosten. Wenig später bediente Havard Nordtveit den gerade für Mike Hanke eingewechselten de Camargo, der traf - und in Gladbach war alles wieder gut. Richtig gefeiert wurde als Camargo sein nächstes Tor per Kopf erzielte.
Glück hatte die Borussia, dass Bebe gleich zu Beginn einen Ball verstolperte und diese Chance für die Gäste dahin war. Abwehrspieler Tony Jantschke hatte zuvor das Abseits aufgehoben. Danach setzten sich die Gladbacher in der Hälfte des sechsmaligen zypriotischen Meisters fest. Allerdings fehlte die Genauigkeit im Zuspiel, hinzu kamen Leichtsinnsfehler - und Limassol machte gar keine so schlechte Figur im Borussen-Park. Dafür leistete sich Torhüter Marc-André ter Stegen einige Patzer, die allerdings folgenlos blieben. Als nach einer Arango-Flanke der später ausgewechselte Alexander Ring die größte Gladbacher-Chance vergeben hatte - der Argentinier Matias Degra im Tor von Limassol hielt stark - gab es Pfiffe für das Heimteam. „Es liegt an uns. Wir müssen uns zusammenreißen und mit Selbstvertrauen nach vorne spielen“, sagte Eberl in der Pause. Und so kam es - auch wenn es etwas dauerte.