VfB Stuttgart nach 5:1-Gala in Bukarest auf Kurs
Bukarest (dpa) - Mit einer Fußball-Gala hat der VfB Stuttgart einen wichtigen Schritt in Richtung Zwischenrunde der Europa League gemacht. Die Schwaben feierten beim rumänischen Rekordmeister Steaua Bukarest nach einer beeindruckenden Vorstellung mit vier Toren in 26 Minuten einen 5:1 (4:0)-Erfolg.
Damit kann die Elf von Trainer Bruno Labbadia am 6. Dezember im Gruppen-Endspiel gegen Molde FK das Weiterkommen perfekt machen.
„Wir haben es selber in der Hand und wollen noch einen Schritt gehen“, sagte Labbadia und lobte sein Team: „Das war ein tolles Spiel, das hat Spaß gemacht. Die Art und Weise, wie meine Mannschaft aufgetreten ist, war klasse.“ Serdar Tasci (5. Minute), Martin Harnik (18.) und die Japaner Gotoku Sakai (23.) und Shinji Okazaki (31.) krönten schon in der ersten Halbzeit die reife, abgeklärte und internationalen Ansprüchen würdige Leistung des VfB.
Nach dem Wechsel erhöhte Okazaki (55.) auf 5:0, so dass die Stuttgarter ihre Bilanz wahrten: Noch nie hat der VfB gegen rumänische Clubs verloren. Daran änderte auch der späte Gegentreffer des eingewechselten Mihai Costea (83.) nichts.
„Oh, wie ist das schön“, stimmten die etwa 600 mitgereisten Fans an. Im Hexenkessel der National Arena, im Mai Austragungsort des Europa-League-Endspiels zwischen Atletico Madrid und Athletic Bilbao (3:0), erwischte der wie berauscht aufspielende VfB vor rund 50 000 Zuschauern einen perfekten Start. Nach einem Eckball des starken Zdravko Kuzmanovic stieg Tasci am Fünfmeterraum in die Luft und ließ Steaua-Torwart Ciprian Tatarusanu keine Abwehrchance.
Beim zweiten Gegentreffer allerdings sah Bukarests Schlussmann nicht gut aus, als er nach einer erneuten Kuzmanovic-Hereingabe nicht entschlossen genug zum Ball ging und Harnik ohne Mühe aus kurzer Distanz einköpfen konnte. Die Schwaben zeigten die beste erste halbe Stunde dieser Saison - laufstark, konsequent in der Defensive und vor allem unglaublich effektiv und zielstrebig auf dem Weg zum Tor.
Zwei bemerkenswerte japanische Co-Produktionen ließen Labbadia, Sportdirektor Fredi Bobic & Co. schon früh erneut jubeln. Zunächst passte Okazaki am Strafraum zu seinem Landsmann Sakai. Der Rechtsfuß traf mit links zum 3:0 - sein erster Pflichtspieltreffer für den VfB war gleich ein Traumtor in den Winkel! Nur acht Minuten später revanchierte sich Sakai mit einer perfekt getimten Flanke auf den Kopf des heranrauschenden Okazaki, der zum 4:0 veredelte.
Steaua-Trainer Laurentiu Reghecampf reagierte sofort. Der frühere Offensivspieler von Energie Cottbus und Alemannia Aachen brachte in Costea einen Angreifer für Verteidiger Florin Gardos (32.). Bis dahin hatte der rumänische Rekordmeister und aktueller Liga-Tabellenführer, immerhin dekoriert mit 23 Meisterschaften und 21 Pokalsiegen sowie dem Erfolg im Landesmeisterpokal 1986, dem Treiben der Stuttgarter teilweise staunend und tatenlos zugeschaut.
Richtig gefährliche Chancen erarbeitete sich der „bärenstarke Gegner“ (Labbadia vor dem Spiel) allerdings nicht. Dafür hatte Vedad Ibisevic kurz vor der Pause sogar das 5:0 auf dem Fuß, übersah aber den besser postierten Christian Gentner (45.).
Rund 1700 Kilometer fern der Heimat machte sich auch nach dem Wechsel das Fehlen des grippekranken Innenverteidigers Georg Niedermeier nicht negativ bemerkbar. Okazaki erhöhte auf 5:0. Die Gastgeber zeigten immerhin Moral und versuchten es auch mit Offensivaktionen. Die Steaua-Fans wurden dann wenigstens noch mit dem 1:5 für ihr nimmermüdes Engagement von den Rängen belohnt.