Papadopoulos auf Schalke eine feste Größe
Gelsenkirchen (dpa) - Sein Vater war Fußballer, seine Mutter griechische Meisterin über 100 Meter Hürden. So ist es kein Wunder, dass auch der Sprössling eine erfolgreiche Sportlerkarriere einschlug.
Und Kyriakos Papadopoulos ist ein Frühstarter.
Bereits im Sommer 2011 debütierte der Abwehrspieler des FC Schalke 04 als 19-Jähriger in der A-Nationalmannschaft der Griechen. Und er war gerade 15 Jahre alt, als er in der „U 18“ von Olympiakos Piräus kickte. Auch den Jüngsten-Rekord in der Super League hält Papadopoulos. 2007 feierte er - ebenfalls mit 15 - sein Debüt in der höchsten griechischen Liga.
Seine Entwicklung beim Revierclub verlief ebenfalls im Eiltempo. 2010 vom ehemaligen Trainer-Manager Felix Magath verpflichtet, brachte es Papadopoulos in seiner ersten Bundesliga-Saison schon auf 18 Einsätze. Mittlerweile hat der 20-Jährige 41 Mal in der deutschen Eliteliga (2 Tore) und bis zum Europa-League-Spiel in Enschede 18 Mal im Europapokal (2 Tore) gespielt.
Für die Hellenen bestritt er sieben Länderspiele und bewies auch hier mit zwei Treffern seine Torgefahr. Dass Papadopoulos auch bei der EM im Sommer in Polen und der Ukraine zum Griechen-Kader gehört, gilt als sicher. Auch dort hat er sich viel vorgenommen: „Wenn wir eng zusammenstehen, können wir Erfolg haben. Aber erstmal wollen wir die Gruppenphase überstehen“, betont der Verteidiger.
In der erstaunlichen Erfolgsbilanz von „Papa“, wie er gerufen wird, stehen schon zwei Meistertitel und Pokalsiege mit Piräus (jeweils 2008 und 2009) sowie der DFB-Pokaltriumph mit Schalke im Vorjahr. Nicht zuletzt wegen seines großen Entwicklungspotenzials hat Schalke das Talent längst langfristig bis 2015 an sich gebunden.
Nach dem 5:0 Sieg in Berlin über den Zweitligisten MSV Duisburg streckte er beim Jubeln weit die Zunge heraus. Ein wiederkehrender Reflex, den er sich selbst nicht erklären kann. „Wenn ich mich freue oder selbst ein Tor geschossen habe, denke ich in der Sekunde nicht großartig nach, was sich tue. Dann kommt die Zunge einfach heraus“, erzählt Papadopoulos lachend im Interview.
Dass er sich so schnell zum Publikumsliebling auf Schalke entwickelte, verdankt er seinem bedingungs- und kompromisslosen Einsatz auf dem Platz und seiner offenherzigen Art. Beides kommt bei den Fans im Kohlenpott besonders gut an. „Wenn du gute Leistungen bringst und bis an deine Schmerzgrenze gehst, honorieren die Fans das. In dieser Region vielleicht noch mehr. Mich macht das stolz.“
Nach Siegen klettert der Spaßvogel deshalb gern auf die Plattform vor der Nordkurve, um die Stimmung durchs Megafon anzuheizen. Und zusammen mit seinem Kumpel Hans Sarpei präsentiert er lustige Videos im Internet. Nach Erfolgen sei er immer „sehr glücklich“, sagt Papadopoulos, „dann gehe ich gern hoch zu unseren Fans, um sie an der Freude teilhaben zu lassen. Ich zeige meine gute Laune gern, das ist mein Naturell.“ Schalke hat den 1,83 Meter großen und 85 Kilo schweren Abwehrrecken mit dem „Babyface“ längst ins Herz geschlossen. Die Fans kreierten für Papadopoulos sogar ein eigenes Lied. „Darüber habe ich mich sehr amüsiert, und gleichzeitig ist es sehr schön.“
Ex-Trainer Ralf Rangnick setzte Papadoupulos anfangs als Abräumer im defensiven Mittelfeld ein. Unter Nachfolger Huub Stevens wechselte er im Oktober 2011 in die Innenverteidigung. Auf dieser Position hat der Dauerbrenner seitdem nur zwei Pflichtspiele verpasst. „Dort fühle ich mich am wohlsten, und der Erfolg gibt uns ja auch Recht.“