Europa League Achtelfinale Schalke hofft auf gutes Los - Weinzierl: „Keinen Großen“

Gelsenkirchen (dpa) - Markus Weinzierl war völlig entspannt. Der Trainer des FC Schalke 04 hatte im Aufstellungspoker für das Rückspiel gegen PAOK Saloniki das richtige Maß gefunden zwischen frischen Ersatzkräften und zuletzt gut harmonierenden Stammspielern.

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So verlebte der 42-Jährige beim ungefährdeten 1:1 (1:1) am Mittwoch gegen die Griechen einen wenig aufregenden Abend, an dessen Ende er sich schon auf die Fortsetzung der Europa-Reise freute.

Am Freitag (13.00 Uhr) werden in Nyon die Achtelfinal-Paarungen der Europa League gelost. Wo Spieler und Coach auf die Frage nach dem Wunschgegner mit der Floskel antworten, „wir nehmen es, wie es kommt“, war der gebürtige Straubinger ehrlich. „Wir hoffen auf ein gutes Los“, sagte er, „die ganz großen Namen müssen es von mir aus aber noch nicht sein.“

Einer der ganz großen Namen wäre Manchester United mit Trainer-Guru José Mourinho und Bastian Schweinsteiger. Ein Duell mit dem englischen Premier-League-Club hätte viel Charme. Das sieht auch Alessandro Schöpf so, der sein Team in der 23. Minute in Front geschossen und mit dem fünften Pflichtspieltor der Saison - nach dem klaren 3:0 im Hinspiel - letzte Zweifel am Weiterkommen beseitigt hatte. Daran änderte auch das Eigentor von Matija Nastasic kurz darauf nichts.

Schöpf ist seit Wochen in überragender Form - und von klein auf großer Fan des englischen Rekordmeisters. „Das wäre schon Wahnsinn. Das war von Kindesbeinen an mein Lieblingsverein. Es wäre schon großartig, wenn wir gegen Manchester spielen würden“, sagte der 23 Jahre alte Österreicher. Gern würde er sich den Traum von Old Trafford erfüllen.

„Mit dem Los können wir gern noch warten, vielleicht bis zum Halbfinale“, fügte Dauerläufer Schöpf an. Und weil er so gut gelaunt war, meinte er noch: „Vielleicht sage ich lieber nichts dazu. Sonst passiert dasselbe wie bei der Pokalauslosung, als wir die Bayern bekommen haben.“ Der deutsche Rekordmeister war nicht gerade der Wunsch für das Viertelfinale. Dennoch muss Schalke drei Tage nach dem Bundesliga-Heimspiel gegen Hoffenheim (Sonntag, 17.30 Uhr) in der Allianz-Arena antreten. Ein Hammer-Programm.

Manchester United steht auch bei Christian Heidel sportlich hoch im Kurs. „Das wäre schön, attraktiv und schwierig. Aber wirtschaftlich bringt uns das wenig, weil unser Stadion wahrscheinlich sowieso voll wird. Ich kann nicht gerade behaupten, dass das mein Wunschlos wäre“, stellte Schalkes Sportvorstand klar.

Gleichwohl ist das Selbstbewusstsein so gewachsen, dass Schalke sich durchaus noch einige Runden zutraut. Ganz offen mag noch niemand vom Finale sprechen, vielleicht auch aus Respekt vor den Vorgängern, den sogenannten Eurofightern von „Jahrhunderttrainer“ Huub Stevens.

Dabei würde alles wunderbar passen: Der legendäre UEFA-Cup-Sieg (1997) jährt sich am 21. Mai 2017 zum 20. Mal. Kaum auszudenken, was in Gelsenkirchen los wäre, wenn diese Generation drei Tage nach den Jubiläumsfeierlichkeiten erneut um einen europäischen Titel und damit auch um die lukrative Champions League spielen würde.

Kapitän Benedikt Höwedes wagt sich am weitesten vor. „Wir wollen soweit wie möglich kommen. Wir wissen, das das brutal schwer wird“, so der Weltmeister. „Aber wenn wir ein bisschen Losglück und in den Spielen eine gute Tagesform haben, ist durchaus etwas machbar.“