FIFA legt fest: 1,5 Millionen Franken Gehalt für Infantino
Zürich (dpa) - Ein halbes Jahr nach der Wahl von Gianni Infantino hat die zuständige Entschädigungskommission das Gehalt des FIFA-Chefs festgelegt.
Wie der Fußball-Weltverband mitteilte, bekommt der Schweizer 1,5 Millionen Schweizer Franken (etwa 1,4 Millionen Euro) jährlich sowie einen Dienstwagen und eine Dienstwohnung. Der Spesensatz wurde auf 2000 Franken im Monat festgelegt.
Entgegen der Ankündigung des ehemaligen Chefaufsehers Domenico Scala bekommt Infantino doch ein höheres Salär als die neue Generalsekretärin Fatma Samoura, deren Arbeit mit 1,3 Millionen Franken vergütet wird. Die FIFA widersprach der Interpretation, dass die höhere Vergütung für die Generalsekretärin als Top-Managerin des Verbandes Teil der Reformpläne gewesen sein soll.
Um die Vergütung Infantinos hatte es Querelen gegeben. Den Vorschlag des ehemaligen Chefaufsehers Domenico Scala von angeblich zwei Millionen Franken soll Infantino bei einer Council-Sitzung im Mai als „beledigiend“ abgelehnt haben. In der Vorwoche sagte der 46-Jährige, er habe nur das Prozedere der Festlegung kritisiert, auf das er formal keinen Einfluss hatte.
Das Gehalt wurde nun von der dreiköpfigen Entschädigungskommission unter Führung des neuen Compliance-Chef, Tomaz Vesel, fixiert und dürfte inklusive Wohnung im Bereich der von Scala taxierten Höhe liegen. Zum Komitee gehörten zudem FIFA-Vize Issa Hayatou und der erst in der Vorwoche benannte externe Experte Peter Braun aus Frankfurt.
„In Anbetracht der Missverständnisse und der falschen Angaben über diesen Prozess und meine Entschädigung freue ich mich, dass diese Angelegenheit gelöst ist und dass ich einen signierten und gültigen Arbeitsvertrag habe“, wurde Infantino in einer FIFA-Mitteilung zitiert.
Laut FIFA bekommt Infantino für das Jahr 2016 keinen Bonus ausgezahlt, da die bisherigen Regularien des Weltverbandes die Möglichkeit für einen Missbrauch nicht ausschließen würden. Diese Regularien sollen im kommenden Jahr überarbeitet werden.
Das Jahreseinkommen des Präsidenten und der Generalsekretärin betrage nur ein Viertel des Durchschnittseinkommens der wegen Ethikvergehen gesperrten Vorgänger Joseph Blatter und Jérôme Valcke. Im Zuge der Korruptionsermittlungen war bekannt geworden, dass sich das ehemalige Führungsduo mit Ex-Finanzchef Markus Kattner Boni von bis zu 80 Millionen Franken gegenseitig bewilligt haben sollen. „Ich bin fest entschlossen, dass es einen Missbrauch des Systems unter meiner Präsidentschaft nicht geben wird“, betonte Infantino.