FIFA macht Druck auf Katar
Zürich (dpa) - Die FIFA will in der Dauerdebatte um die WM 2022 den Druck auf Gastgeber Katar erhöhen.
Zur Verbesserung der Situation der Arbeiter auf den WM-Baustellen werde es in den kommenden zwei Wochen weitere Inspektionsbesuche auf politischer Ebene in dem Golfstaat geben, kündigte der frühere DFB-Chef Theo Zwanziger nach der Sitzung des Exekutivkomitees des Weltfußballverbands am Freitag in Zürich an. Zudem werde auch die FIFA selbst eine Abordnung nach Katar senden, angeführt möglicherweise von Verbandschef Joseph Blatter.
„Wir müssen uns ein klares Bild in Katar verschaffen“, sagte Zwanziger. Man wolle helfen, die Menschenrechtssituation in dem Land zu verbessern. Es mache jedoch vorerst keinen Sinn, Drohungen auszusprechen. Man erwarte, dass nach den weiteren Gesprächen bis Ende April, Anfang Mai Fortschritte erkennbar seien. Seit Monaten fordern Politiker und Gewerkschaften die FIFA wegen der Berichte über fragwürdige Zustände auf den WM-Baustellen und angeblich zahlreicher Todesfälle von Gastarbeitern zum Handeln auf.
Zu den erneuten Vorwürfen der Korruption bei der Vergabe der Weltmeisterschaft an Katar wollte FIFA-Präsident Blatter keine Stellung beziehen. Zu Wochenbeginn hatte der britische „Telegraph“ Bestechungsvorwürfe gegen den früheren FIFA-Vize Jack Warner erhoben. Das Ethikkomitee ließ mitteilen, dass ihm das Material bekannt sei und man im Zuge der laufenden Ermittlungen entsprechend handeln werde.