FIFA will Dopingtests auch für Schiedsrichter
Budapest (dpa) - Die FIFA denkt über die Einführung von Dopingtests auch für Schiedsrichter nach.
„Das wäre ein logischer nächster Schritt. Wir müssen die Unparteiischen als Teil des Spiels betrachten“, sagte FIFA-Chefarzt Jiri Dvorak in Budapest nach der zweiten medizinischen Konferenz des Fußball-Weltverbandes. „Sie gehören zur Risikopopulation. Neben der physischen Beanspruchung stehen sie unter großem psychologischem Druck“, sagte Dvorak. Der Schweizer Mediziner betonte aber, dass es bei den Referees keine Hinweise auf Dopingvergehen gebe.
Michel D'Hooghe, Vorsitzender der medizinischen Kommission der FIFA und Mitglied im Exekutivkomitee, erklärte: „Der Schiedsrichter ist ein Athlet auf dem Feld, also sollte er auch unter dieselben Regeln fallen wie diese.“ Vor allem auf den Missbrauch leistungssteigernder Mittel könnten die Referees untersucht werden.
Der englische Top-Schiedsrichter Howard Webb, der auch bei der EM in Polen und der Ukraine im Einsatz sein wird, unterstützte das Vorhaben. „Ich glaube nicht, dass das für irgendeinen von uns ein Thema ist, weil wir nicht im klassischen Sinne am Wettbewerb teilnehmen. Aber wenn die FIFA das machen will und wenn wir damit zeigen, dass alle am Spiel Beteiligten sauber sind, ist das für uns okay“, sagte der Leiter des WM-Finals von 2010.