3:0 gegen 1860 München - Fortunas großer Traum
Das 3:0 im Pokal gegen den Ligarivalen aus München ist der 21. Pflichtspielsieg in Folge. Sascha Rösler erzielt gleich zwei Tore.
Düsseldorf. Elfmeter hatte Fortuna-Trainer Norbert Meier nicht trainieren lassen, die besondere Nervenbelastung könne man nicht simulieren, sagte er vor dem DFB-Pokalspiel am Dienstagabend gegen 1860 München. Musste er letztlich auch nicht — schließlich gab es am Abend nur einen einzigen Strafstoß in der Arena: Sascha Rösler traf in der Schlussminute zum Endstand von 3:0 (2:0). Da machte es auch nichts, dass ausgerechnet der sicherste Strafstoßschütze des Fußball-Zweitligisten kurzfristig ausgefallen war: Jens Langeneke musste wegen Rückenproblemen kurzfristig passen. „Bis zum 2:0 war ich so nervös wie immer, wenn ich nicht mitmachen kann. Dann hat es mir die Mannschaft leicht gemacht“, sagte Langeneke, der für eine eventuelle Rückkehr ins Team im Ligaspiel am Sonntag beim FSV Frankfurt (13.30 Uhr) noch keine Prognose abgeben wollte.
Die Fortuna sicherte sich trotz der taktischen Umstellung in der Innenverteidigung letztlich souverän den 21. Pflichtspielsieg in Folge. Langenekes Fehlen hatte Juanan den ersten Einsatz von Beginn an als Innenverteidiger beschert. „Er hat das gut gelöst, und es war schön für ihn, das erste Spiel von Beginn an zu gewinnen — und das auch ohne Gegentor“, sagte Meier. Nach stürmischem Beginn der Fortuna entwickelte sich ein Pokalkampf, „in dem uns zur richtigen Zeit die Tore gelungen sind“. Münchens Trainer Reiner Maurer klagte hingegen, dass den Düsseldorfern die zwei Treffer gelangen, „ohne überhaupt aufs Tor geschossen zu haben“. Das 1:0 entstand durch eine flache Hereingabe von Linksverteidiger Johannes van den Bergh in den Strafraum, die Collin Benjamin ins eigene Tor lenkte (15.). In der 39. Minute setzte Sascha Rösler mit links zu einer Flanke an, die sich aber letztlich hinter dem verdutzten Kiraly zum 2:0 ins Tor senkte.
Für die Fans war zur Pause jedenfalls schon klar: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“ Nach dem Wechsel fiel den Gästen immer weniger ein, um das Weiterkommen der Fortuna überhaupt nur zu gefährden. Als Andreas Lambertz mit einem Steilpass den eingewechselten Adriano Grimaldi in Richtung Tor geschickt und der Torwart Gabor Kiraly umkurvt hatte, riss Benjamin den Fortunen um. Dafür gab es Rot, und Rösler verwandelte den Foulelfmeter zum 3:0-Endstand.
Zum ersten Mal seit der Saison 1998/99 hatte die Fortuna wieder eine zweite Runde im DFB-Pokal überstanden (Achtelfinale: 2:3 bei Werder Bremen). Im Viertelfinale stand eine Düsseldorfer Mannschaft zuletzt 1995/96, stieß damals als Bundesligist sogar ins Halbfinale vor (0:2 beim Karlsruher SC). Die Auslosung für das Achtelfinale in dieser Spielzeit findet übrigens am kommenden Sonntag im Rahmen der ZDF-Sportreportage statt (17.10 Uhr). Vielleicht lässt Trainer Norbert Meier dann doch irgendwann noch Elfmeter trainieren. Der Pokaltraum der Fortuna kann jedenfalls weiter gehen.