Adam Bodzek: „Wir haben an uns geglaubt“
Benschop erlöst die Fortuna nach großem Kampf mit dem Treffer zum verdienten 2:2.
Düsseldorf. Das hätte schief gehen können gegen RB Leipzig. Oder sollte man nach dem 2:2 der Fortuna davon sprechen, dass es auch ganz anders hätte kommen können? Denn wie konnte „Jimmy“ Hoffer die Flanke von Ben Halloran gleich zu Beginn nicht ins Tor schieben?
Nach einer knappen Viertelstunde hätten die Düsseldorfer Zweitliga-Fußballer bereits führen und die ohnehin gereizte Stimmung in der Arena noch stärker für sich nutzen können. Zusätzlich befeuert durch den Fanprotest mit schwarzer Kleidung gegen das „Marketingprodukt“ RB Leipzig. „Wenn wir die erste richtig gute Chance nutzen, wird es ein ganz anderes Spiel“, sagte Fortuna-Trainer Oliver Reck.
Doch so es kam zum ersten Mal anders: Das 0:1 durch Leipzigs Angreifer Georg Teigl könnte als Verbesserungsvorschlag für Fortuna-Stürmer Hoffer dienen, denn in vergleichbarer Position im Fünfmeterraum brachte er die flache Flanke von Matthias Morys im Düsseldorfer Tor unter (18.). Durchaus verdient, wie Reck anerkennen musste. Die vorgegebene Taktik, dem aggressiven Leipziger „Pressing“ mit lange nach vorne geschlagenen Bällen zu begegnen, wollte nicht recht greifen. Auch Charly Benschops Einsatz im rechten statt zentralen Mittelfeld zahlte sich nicht aus.
Doch weil die Gäste vor der Pause bei einigen guten Möglichkeiten nicht nachgelegt hatten, konnte es wieder anders kommen. „In der zweiten Hälfte waren wir besser im Spiel, machen verdient den Ausgleich“, sagte Fortuna-Kapitän Adam Bodzek. Verbunden mit der selbstbewussten Vermutung: „Wenn wir das 1:2 nicht kassieren, gewinnen wir das Spiel.“ Doch die erneute Leipziger Führung passierte eben auch, weil „Bodze“ nicht aufpasste. „ Ich habe keine Ahnung, was ich machen muss, aber das Tor darf so nicht fallen“, sagte Bodzek.
Umso erfreuter war Bodzek wohl, dass es am Ende noch ein entscheidendes Mal anders kam als gedacht. Mit teils wütend vorgetragenen Angriffen hatten die Fortunen bis zum Schluss versucht, das Spiel noch zu drehen. Und entsprechend war noch der Ausgleich gefallen: Denn der Ball kam eher zufällig zu Charly Benschop in den Strafraum, und dessen Schuss landete abgefälscht und durch die Beine von Torwart Benjamin Bellot auch eher zufällig im Netz (88.) — die Fans kümmerte es wenig, sie feierten den Punktgewinn wie einen Sieg gegen die verhassten Leipziger.
„Wir haben nicht aufgehört, an den Sieg und unsere Stärken zu glauben“, sagte Bodzek. So war es dem unbändigen Siegeswillen zu verdanken, dass es nur anders kam und nicht alles schief ging.