Bleibt de Cock auf der Strecke?
Die Verhandlungen mit dem FC Brügge liegen auf Eis.
Düsseldorf. Wenn zwei sich streiten, leidet der Dritte. So abgewandelt könnte das Sprichwort dieser Tage auf Olivier de Cock zutreffen.
Denn der Verteidiger, den der belgische Erstliga-Verein FC Brügge in der vergangenen Saison an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen hatte, hängt seit Wochen in der Luft. Er weiß nicht, wie es beruflich für ihn weitergeht.
Der FC Brügge, mit dem de Cock 2005 noch belgischer Meister wurde und danach in der Champions League antrat, zählt nicht mehr auf die Dienste des 32-jährigen Abwehrspielers. Aber die Belgier wollen de Cock auch nicht ohne Ablösesumme aus seinem Vertrag entlassen.
Fortuna Düsseldorf würde den 1,83 Meter großen Kahlkopf dagegen gerne weiter beschäftigen, kann es sich allerdings nicht leisten, eine Ablösesumme zu zahlen. "Momentan spielt Brügge auf Zeit, um doch noch etwas Geld herauszuschlagen. Olivier würde gerne weiter für Düsseldorf spielen, aber eine Ablöse können wir uns nicht leisten", sagt Fortuna-Manager Wolf Werner, der sich auf solche Spielchen nicht einlässt.
Das wäre auch leichtsinnig, denn am Ende würden die Düsseldorfer womöglich ohne einen Rechtsverteidiger dastehen, wenn Brügge nicht nachgibt.
So ist die interne Konkurrenz für de Cocks Position längst vor Ort. Wenn Testspieler Clement Halet (1.FC Saarbrücken) Trainer Norbert Meier im Training überzeugt und sein vor einem Jahr operiertes Kreuzband den medizinischen Check besteht, hat der Franzose eine gute Chance, von Saarbrücken ausgeliehen zu werden.
Sollte es so kommen wäre de Cock der große Verlierer: Er hätte einen Vertrag bei einem Verein, der nicht auf ihn setzt und bei dem Klub, für den er gerne spielen würde, wäre kein Platz mehr. "Ich habe ihm schon gesagt, dass er es dann auf Brügges Kosten aussitzen soll", meint Werner. Aber zum ungeliebten Tribünenhocker zu werden, ist für Fußballer die allerschlimmste Vorstellung.