Düsseldorf und Braunschweig eröffnen Zweitliga-Saison
Düsseldorf (dpa) - Die Traditionsclubs Fortuna Düsseldorf und Eintracht Braunschweig wollen so schnell wie möglich zurück in die Bundesliga - nur klar sagen tut dies keiner der Protagonisten.
Vor dem ersten echten Eröffnungsspiel der Zweitliga-Historie wagten sich beide Clubs jedenfalls nicht aus der Defensive. „Wir müssen nach dem Abstieg erstmal Stabilität reinbekommen“, sagte Marc Arnold, Sportlicher Leiter der Eintracht. Auch sein Düsseldorfer Pendant, Helmut Schulte, wehrte alle Versuche galant ab, die Fortuna zum Aufstiegsfavoriten zu machen: „Aber wenn am Ende alle anderen 17 Vereine sagen, sie wollen die Meisterschale nicht, werden wir uns nicht scheuen, sie anzunehmen.“
Beide Mannschaften bereiten sich hochkonzentriert auf das erste Duell der Saison in der Esprit-Arena vor. Oliver Reck, in der Endphase der Vorsaison erfolgreich als Interimscoach eingesprungen, ist vor seinem Punktspiel-Debüt als Fortuna-Chefcoach nicht bange. „Ich bin total fokussiert auf die Partie. Wir freuen uns sehr, dass wir die Saison eröffnen dürfen“, sagte Reck, der in den vergangenen Monaten stark an Profil gewonnen hat. Alle bescheinigen ihm akribische und gute Arbeit.
„Wir haben eine Mannschaft, die funktioniert“, sagte Reck im Rückblick auf die gelungene Vorbereitung. Dies zähle nun nicht mehr, weil eine Partie um Punkte eben doch etwas anderes sei als Training oder Testspiel. „Es geht bei Null los. Ich denke aber, dass wir gut vorbereitet und gewappnet sind.“ Der ehemalige Nationalkeeper erklärte erneut, dass er sich nach dem Wechsel von Fabian Giefer nach Schalke in der öffentlich vieldiskutierten Torhüterfrage zunächst für Michael Rensing entschieden habe. „Er wird gegen Braunschweig im Tor stehen. Das ist aber keine Entscheidung für die komplette Saison, sondern zunächst für den ersten Spieltag“, stellte Reck klar.
Er will die Sinne schärfen bei den Spielern und den Konkurrenzkampf hochhalten. „Es heißt nicht, dass Lars Unnerstall nicht überzeugt hat. Auch Lars wird garantiert seine Einsätze bekommen.“ Nicht nur auf dieser Position scheint die Fortuna gut aufgestellt. Prunkstück ist die Offensive mit den Stürmern Charlison Benschop und Jimmy Hoffer sowie den Mittelfeldspielern Michael Liendl und Mathis Bolly, hinter dessen Einsatz noch ein kleines Fragezeichen steht.
Nach dem längst verdauten Bundesliga-Abstieg fiebert auch der Gegner aus Niedersachsen dem Auftaktmatch entgegen. „Das ist der perfekte Start bei einem starken Gegner, bei dem die Euphorie groß ist“, befand Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht. Trotz einiger namhafter Abgänge geht auch er optimistisch in die Spielzeit. Für die meisten Zweitligatrainer gehört Braunschweig als Absteiger naturgemäß zu den heißen Aufstiegsanwärtern. Lieberknecht will keine Vorschusslorbeeren. Das seien alles nur „Floskeln“ und „Gerede“.
Beide Trainer setzen vor allem auf eines - den Zusammenhalt in der Truppe. Lieberknecht war schon immer ein Freund von Teambuilding-Maßnahmen, und auch für Reck war die wichtigste WM-Erkenntnis, wie sich die DFB-Helden in Brasilien - nicht nur wegen des sportlichen Erfolges - präsentiert haben: „Man kann von der WM viel mitnehmen. Am auffälligsten war, wie unsere Mannschaft dort als Einheit aufgetreten ist. Das war ein Paradebeispiel für Teamgeist. Wenn man das übertragen könnte, wäre das schon sehr hilfreich.“