Erat will sich in die Startelf kämpfen
Den 22-jährigen Fortunen haben Verletzungsprobleme zurückgeworfen. Die Konkurrenz im Mittelfeld ist groß.
Düsseldorf. Tugrul Erat wirkt immer noch überrascht. Auch mehr als acht Monate nach seinem Debüt im Profifußball. Eigentlich war der 22-Jährige bei Fortuna II im Regionalligateam fest gebucht. „Da kam plötzlich der Trainer zu mir und sagte, ich müsse bei der Ersten mittrainieren.
Eine Woche später stand ich auf dem Lauterer Betzenberg auf dem Platz“, sagt der Fortuna-Mittelfeldspieler. Tugrul Erat wirkt auch in diesen Tagen noch so überrascht wie an jenem 9. Dezember. Obwohl er seither ununterbrochen im Zweitliga-Team trainiert und spielt. Seit kurzem hat er auch den dazu passenden Vertrag unterschrieben, mit zwei Jahren Laufzeit. „Ich bleibe jetzt dabei.“
Der Traum eines jeden Fußballspielers, mit dem Hobby Geld zu verdienen, ist für Erat wahr geworden. Doch dieser Traum soll fortgesetzt werden, sagt er: „Nicht ausruhen, es geht immer weiter.“ Er möchte wieder „hier drin spielen“, sagt Tugrul Erat und deutet mit einem Nicken auf die Arena.
„Es macht einfach Spaß, vor 30 000 Zuschauern.“ Für seine Mannschaftskollegen gilt das indes auch, und so einfach wie in der vergangenen Saison wird es wohl diesmal nicht für den Mittelfeldspieler laufen. Das weiß er wohl, geht die Sache aber absolut optimistisch an: „Konkurrenz gibt es immer, ich werde jede Einheit nutzen und einfach Gas geben.“
Damit Trainer Oliver Reck ihn möglichst wieder auf seine Lieblingsposition stellt ins rechte Mittelfeld. Links geht wohl auch, zur Not vielleicht rechter Verteidiger. Erat hat schon verstanden, wie sich ein Profi ausdrückt: „Ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt und wo ich der Mannschaft helfen kann.“
Zudem ist er wohl heilfroh, dass er überhaupt wieder eine Option für den 18er-Kader ist, den Reck für das Auftaktspiel am kommenden Freitag gegen Braunschweig erstmals nominieren muss. Denn nach zwölf Einsätzen, alle davon in der Startelf, guten Leistungen sowie zwei Treffern in der 2. Liga war Erats Traum zwischenzeitlich so überraschend beendet wie er angefangen hatte. Verletzung am 28. März, Muskelfaserriss in Ingolstadt. „Als die Jungs Urlaub hatten, musste ich in der Reha schuften.“
Erst einmal ist die Startelf wieder das Ziel, angesichts der stark aufspielenden Konkurrenz um Michael Liendl, Andreas Lambertz, Ben Halloran und Co. wäre seine Nominierung für das Braunschweigspiel eine ähnliche Überraschung wie sein Debüt.
Das weiß Erat selbst, der sich „wieder herankämpfen“ möchte. Und was ist drin mit der Mannschaft in dieser Saison? „Ich bin selbst gespannt, wo es hingeht. Ich hoffe, dass wir oben mitspielen.“ Der erste Schritt dazu kann am Freitag gemacht werden. „Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, kann keiner vor uns stehen.“