Fortuna-Bomber Benschop will mindestens 20 Tore machen
Fortunas Stürmer hat sich für die neue Saison viel vorgenommen. Er möchte auch in das Nationalteam der Niederlande.
Düsseldorf. Fortunas Charly Benschop ist schon „eine coole Socke“, salopp gesagt. Mit der schräg aufgesetzten Baseball-Kappe, den mutigen bis trendigen Klamotten und seinem Geländewagen mit schick-schwarzer Samt-Optik. Was der niederländische Stürmer des Fußball-Zweitligisten damit nach außen zeigt, das lebt er auch: immer für einen Spaß zu haben, ein Foto mit den Anhängern, ein geschmeidiges Abklatschen, ein gewinnendes Lächeln.
Im Rennen um den Düsseldorfer Publikumsliebling dürfte er an Fortuna-„Legende“ Andreas Lambertz nicht herankommen — den Rest des Teams lässt der 24-Jährige aber hinter sich. Weil er eben dafür sorgt, dass die Fortunen einiges zu jubeln haben: Tore, Tore, Tore.
In der vergangenen Saison waren es zwölf bei 28 Einsätzen. „Wenn ich durchweg fit geblieben wäre, hätte ich noch öfter treffen können.“ Über 20 Mal vielleicht? „Klar, warum nicht. Das ist durchaus drin.“ Auch Selbstbewusstsein gehört zur „Charly-Show“. Und die soll vielleicht in einem Jahr schon in der ersten Liga zur Aufführung kommen. „Ich will in die Bundesliga und dann da bleiben, das ist ebenso mein Ziel wie das des Klubs. Das ist die große Bühne, da kann man sich zeigen“, sagt Benschop, der damit noch ein anderes Ziel verfolgt. Er möchte gerne in die „Elftal“, das niederländische Nationalteam, berufen werden. Bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland könnte Charly Benschop für „Oranje“ auflaufen, um dann ein ähnliches Aus wie zuletzt im Halbfinale gegen Argentinien (im Elfmeterschießen) mit seinen Toren zu verhindern. Das von gegenseitigem Respekt geprägte Defensivduell war so gar nicht nach dem Geschmack des Angreifers. „Da hatte ich mehr erwartet, Argentinien hat das Spiel gekillt, auf die eine Chance gewartet, und die Elfmeter waren am Ende eben Glückssache.“ Da sei nicht sein Weg, um Spiele zu gewinnen, sagt er und dürfte damit seinen Status als Publikumsliebling bei der Fortuna noch etwas stärken.
In seine Torgefährlichkeit setzt auch die Fortuna großes Vertrauen, soll deshalb bei der Verpflichtung auch finanziell an die Grenzen gegangen sein. Über eine Million Euro soll an Stade Brest (Frankreich) an Ablöse geflossen sein, von wo Benschop in der vergangenen Saison noch ausgeliehen war. Allerdings war die abgelaufene Spielzeit auch eine eindrucksvolle Bewerbung mit der „Charly-Show“ auf und neben dem Platz. „Es war ein Jahr wie eine Achterbahnfahrt. Mit der Situation in der Liga, mit den Trainern“, sagt der 24-Jährige. Doch in den letzten sechs Saisonspielen habe die Mannschaft gezeigt, was in ihr steckt. Mit ein Grund, dass Benschop nun für drei Jahre bleiben will. „Team und Trainer geben mir ein gutes Gefühl, das war sehr wichtig für mich bei der Entscheidung.“
Die Qualität im Team sei vorhanden, also können sich die Fans auf besseren Fußball freuen, verspricht Charly Benschop in gewohnt offensiver Art. „Wir müssen zeigen, dass wir gut genug für die erste Liga sind.“ Seine Beliebtheitsskala bei der Anhängerschaft dürfte durch diese Aussagen eher steigen als sinken.