Reck: Es gibt keine Nummer 1 bei uns
Düsseldorfs Cheftrainer legt sich nicht auf Stammtorhüter fest.
Düsseldorf. Es wird wohl die kniffligste Entscheidung, die Oliver Reck vor Beginn der neuen Saison treffen muss. Offensichtlich hat sich der Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf bereits ausführlich mit dem Thema „Wer wird die neue Nummer 1“ beim Fußball-Zweitligisten beschäftigt. Zwölf Tage vor Saisonbeginn und dem Topspiel gegen Eintracht Braunschweig gibt es jedoch keinen Favoriten. Weder Michael Rensing (30) noch Lars Unnerstall (24) — keiner von beiden geht als Stammtorhüter in die neue Saison.
„Ich kann vorwegnehmen: Es wird keine eindeutige Nummer 1 bei uns geben. Es wird ein Prozess“, sagte Reck zum Abschluss des Trainingslagers am Samstag im österreichischen Maria Alm. Michael und Lars werden ihre Chance bekommen. Beide können unserem Spiel helfen.“
Oliver Reck war selbst lange Torhüter, ist international erfahren und weiß, „dass ein Torhüter eine gewisse Sicherheit und Vertrauen braucht“. Dennoch sind beide Keeper in den Augen von Reck so gut und erfahren, dass sie mit dieser Maßnahme klarkommen sollten. „Ich werde das natürlich alles mit unserem Torwarttrainer Simon Jentzsch weiter besprechen“, sagte Reck, der auch von seinen Feldspielern ein hohes Maß an Flexibilität erwartet und im Trainingslager immer wieder Spieler auf anderen Positionen getestet hat, als eigentlich zu erwarten war.
„Beide Torhüter werden zum richtigen Zeitpunkt ihre Chance bekommen“, erklärte Reck und ergänzt: „Ich wäre töricht dumm, jetzt zu sagen, wer meine Nummer 1 für die 34 Spiele ist.“ Das macht Fortunas Cheftrainer bewusst nicht, weil eine Verletzung oder etwas anders dazwischen kommen könnten und sich der dann einspringende Konkurrent als Torhüter zweiter Wahl fühlen müsste.
Das Wechselspiel wird nicht die ganze Hinrunde oder sogar die Saison andauern. „Beide können in ihren Spielen zeigen, dass sie die Nummer 1 von Fortuna Düsseldorf sind. Wir Trainer werden das dann bewerten.“
Was Brisanz auf den ersten Blick verspricht, kann funktionieren. Denn Reck setzt sehr auf den Teamgedanken. Beide Torhüter verstehen sich nach eigenen Aussagen gut. Im ersten Spiel der vergangenen Saison hatte Fabian Giefer das Vertrauen erhalten, Michael Rensing war damals enttäuscht aus dem Teamhotel verschwunden und hatte Zeit gebraucht, diese Entscheidung zu verdauen. Ein ähnliches Problem will Oliver Reck diesmal bewusst vermeiden.