Dirk Kall: „Wir gehen unseren eigenen Weg“

Vorsitzender Dirk Kall freut sich über die Testspielerfolge, erwartet aber eine anstrengende Saison.

Foto: wolff

Maria Alm. Von einer Symbolik, die gestrige Bergtour und den Aufstieg zum Gipfel mit der Mannschaft als Vorzeichen für einen kommenden Aufstieg zu sehen, wollte Dirk Kall nichts wissen. Der Vorstandsvorsitzende von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hatte einfach nur Spaß daran, die Spieler und Trainer auf die Hochgebirgs-Tour zu begleiten.

Denn auch der Muskelkater, den der eine oder andere Spieler beim Vereinsboss für die Zeit danach erwartet hatte, stellte sich nicht ein. Im Gegenteil: Der 47-Jährige hielt ebenso gut mit wie Sportvorstand Helmut Schulte.

Tag 5 im Fortuna-Trainingslager: Spieler werden zu Gipfelstürmern
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Die Stimmung war dementsprechend auch in luftigen Höhen sehr gut, berichtete Dirk Kall danach bei einer erfrischenden Apfelschorle. „Bisher läuft in der Vorbereitung wirklich alles sehr positiv. Das freut mich sehr“, sagte Kall. „Bei der WM hat man gesehen, was Teamgeist bedeutet und bewirken kann.“ Letztlich müsse die Mannschaft aber auf dem Platz ab dem ersten Saisonspiel für die gute Stimmung in der Saison sorgen. „Mit gewonnenen Testspielen und einem tollen Trainingslager haben wir noch nichts gewonnen.“

Man könne das „Unternehmen Aufstieg“ aber nicht mit dem Weltmeistertitel der Nationalelf gleichsetzen, weil das Löw-Team das in sieben Wochen umsetzen konnte. „Wir stehen vor einer langen und anstrengenden Saison“, erklärte Kall, und findet doch noch einen symbolischen Vergleich: „Wir machen uns ab dem 1. August auf den Marsch zum Gipfel. Wer glaubt, mit einem Sprint erfolgreich zu sein, wird scheitern.“

Dirk Kall hält sich mit Blick auf die vergangene Saison mit Voraussagen zurück. Immerhin können die Ergebnisse der bislang überzeugend absolvierten Testspiele das Selbstvertrauen steigern und das Fokussieren auf einen erfolgreichen Start erleichtern. „Wenn das dann funktioniert, bin ich mir sicher, dass die Fortuna eine erfolgreiche Saison vor sich hat.“

Vorrangiges Ziel ist trotzdem die kontinuierliche Weiterentwicklung. „Wir haben einen Plan, das ist wichtig. Und dafür dürfen wir bei Erfolg nicht abheben und auch bei Rückschlägen nicht alles infrage stellen“, sagte Kall, dessen Optimismus trotzdem immer wieder durchklingt. Man sei gut damit gefahren, nicht auf andere zu schauen, sondern den eigenen Weg zu gehen.

Das habe die Fortuna in Person von Helmut Schulte bei den Neuverpflichtungen getan. Auch der Vorstandsvorsitzende war beeindruckt von den Leistungen vor allem in den Testspielen gegen Dinamo Tiflis (1:0) sowie gegen Lokomotive Moskau (1:1). „Ich glaube, wir sind gut aufgestellt“, sagte Kall und meint damit nicht nur die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf, sondern den ganzen Verein, der die Herausforderung, einen Berg tatsächlich bis zum Gipfel zu erklimmen, unbedingt bestehen will.