Fortuna: Antworten auf vier wichtige Fragen
Es waren ereignisreiche Tage rund um die Arena in der Länderspielpause. Und viele warten gespannt auf ein paar wichtige Antworten.
Düsseldorf. Elf Tage liegen zwischen den beiden Pflichtspielen gegen den MSV Duisburg (3:1) und bei Arminia Bielefeld am kommenden Samstag (13 Uhr). Und diese Länderspielpause war bei Fortuna Düsseldorf eine durchaus bewegte. Die WZ beantwortet vier wichtige Fragen rund um den Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga, die sich in den zurückliegenden Tagen und Wochen ergeben haben.
Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Co-Trainer einen Verein verlässt, der Cheftrainer aber im Amt bleibt — und dann auch noch 1,75 Millionen Euro Ablösesumme einbringt. Mit sportlichem Misserfolg hatte der Abgang von Peter Hermann bekanntlich nichts zu tun. Der 65-Jährige folgte dem Ruf seines Freundes Jupp Heynckes und verlies die funktionierende Fortuna für den kriselnden FC Bayern München. Hermann war der Taktgeber auf dem Düsseldorfer Trainingsplatz. Sein taktisches Verständnis vom Fußball ergänzte sich bestens mit dem von Friedhelm Funkel. In der alltäglichen Trainingsarbeit gibt es nun Veränderungen — andere Co-Trainer und andere Übungen. Die Ergebnisse der kommenden Wochen werden zeigen, ob und in welchen Bereichen der Verlust von Hermann zu Buche schlägt. Klar ist jedoch, dass sich die Spieler in ihrer täglichen Arbeit umgewöhnen müssen. Und das mitten in der Saison.
Die Fortuna war noch nie ein „normaler“ Verein. Ein 65-Jähriger wird zum zweitteuersten Transfer der Vereinsgeschichte und ein 34-Jähriger, der bis vor kurzem noch dem Profikader angehörte, wird einer der beiden neuen Co-Trainer. „Ich weiß, dass das einwandfrei klappen wird“, ist Axel Bellinghausen überzeugt. Auch Hermann pflegte ein gutes Verhältnis zu den Profis. Die Nähe von Bellinghausen zu seinen ehemaligen Teamkollegen könnte sich im Zusammenspiel mit Funkel und dem anderen neuen Co-Trainer Thomas Kleine aber als besonders wertvoll herausstellen. Bellinghausen wird trotz fehlender Trainererfahrung noch schneller bestimmte Dinge erkennen können.
Kaan Ayhan, Anderson Lucoqui und Florian Neuhaus waren mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz und hatten wenig Zeit zur Regeneration. Der Rest des Kaders hat die Länderspielpause aber dazu genutzt, um die Akkus wieder aufzuladen. Gerade Spieler wie Benito Raman oder Takashi Usami dürften nun auch Kandidaten für volle 90 Minuten sein. Insgesamt hat Friedhelm Funkel die Möglichkeit, in den kommenden Spielen in Bielefeld und gegen Darmstadt auf eine große Rotation zu verzichten. Ob er dennoch weiterhin regelmäßig austauscht, weiß nur der 63-Jährige. Dass die Fortuna nach der Länderspielpause nun aus dem Rhythmus kommen könnte, ist nicht zu erwarten.
Genau richtig. Von außen steigen mit jedem Sieg die Erwartungshaltung und auch der Druck. Trainer und Führungsebene managen dies bislang beachtlich gut. Keine Abänderung der Saisonziele, keine großen Töne. Stattdessen wird ruhig und beharrlich gearbeitet. So langsam steigen auch die Zuschauerzahlen wieder — ein Indiz dafür, dass Düsseldorf seiner Fortuna den großen Wurf zutraut.