Einstimmung aufs Westderby Als Fortuna den FC Schalke so richtig ärgern konnte
Düsseldorf · Am Samstagabend wird in der Arena eine lange Tradition fortgesetzt. Ein Rückblick.
Es waren die Tage der großen Worte. Fortunas Mitgliederversammlung ließ auf diesem Sektor nur wenige Wünsche offen, doch im Fußball zählt letztlich immer nur die eine alte Weisheit: Was zählt, ist auffem Platz. Dort geht es am Samstagabend für die Düsseldorfer nach zwei Wochen Pause wegen der weltweiten Länderspiele endlich weiter. Und das gleich mit einem richtigen Knaller. Um 20.30 Uhr wird in der Arena die Partie gegen den FC Schalke 04 angepfiffen. Zu einem Zeitpunkt also, den der live übertragende Fernsehsender Sport1 als „Topspiel der Zweiten Liga“ für sich reklamiert. Zwar treffen diesmal nur der Tabellenfünfte und der Drittletzte des Klassements aufeinander; dies aber vor ausverkauftem Haus, und allein schon die Riesentradition dieses Duells rechtfertigt den Stempel „Topspiel“, Wir blicken zur Einstimmung auf die Westderby-Woche auf einige der größten Siege Fortunas gegen Königsblau zurück.
30. Januar 1933
Mehr als neun Jahrzehnte ist es her – und doch ist es aus Düsseldorfer Sicht immer noch das Spiel der Spiele. Fortuna und Schalke trafen in Köln im Finale um die Deutsche Meisterschaft aufeinander, und die Düsseldorfer schlugen den ruhmreichen „Schalker Kreisel“ um die Legenden Fritz Szepan und Ernst Kuzorra 3:0. Felix Zwolanowski, Paul Mehl und Georg Hochgesang erzielten die Treffer zum bis heute einzigen Meistertitel der Rot-Weißen.
26. Dezember 1977
Ein deutscher Boxing Day? Tatsächlich: Für den zweiten Weihnachtstag vor fast 46 Jahren wurde das damals bei einem Unentschieden noch übliche Wiederholungsspiel im DFB-Pokal-Viertelfinale angesetzt. Fortuna unterschätzte das Interesse maßlos, ließ nur rund 25 000 Karten drucken – und mehr als die doppelte Zahl von Zuschauern wollte ins Rheinstadion. Um ein Chaos zu vermeiden, wurden die Tore geöffnet, und jeder ohne Karte durfte gratis hinein. Egon Köhnen machte den Feiertag komplett: Fortunas Publikumsliebling ließ Nationaltorhüter Norbert Nigbur mit seinem Schuss zum 1:0-Siegtreffer in der 69. Minute keine Chance. Die Düsseldorfer standen im Halbfinale und scheiterten erst im Endspiel am Deutschen Meister 1. FC Köln.
7. März 1981
Es waren keine großen Zeiten für beide Klubs, aber es war der Zeitpunkt für einen bemerkenswerten Fortuna-Auftritt im Parkstadion. Ein Doppelpack von Sepp Weikl sowie Tore von Klaus und Thomas Allofs führten zum 4:0-Sieg der Gäste. Was die 37.000 Zuschauer höchstens ahnen konnten: Für die Düsseldorfer war dieser Kantersieg der Meilenstein zum späteren Klassenerhalt, während das ruhmreiche Schalke am Saisonende zum ersten Mal in die Zweitklassigkeit abstieg.
2. März 2019
Wieder Anfang März, wieder ein 0:4 – schade eigentlich aus Düsseldorfer Sicht, dass in der aktuellen Saison das Rückspiel auf Schalke erst Ende April stattfinden wird. Vor viereinhalb Jahren jedenfalls nahm Fortuna ihre blau-weißen Gastgeber auseinander und hätte letztlich sogar noch höher gewinnen können. Dawid Kownacki (2), Dodi Lukebakio und Benito Raman machten es für Königsblau aber mit ihren Treffern auch so schon hart genug.
Ob Fortuna am Samstag an diese Partien anknüpfen kann? Zur ganzen Wahrheit gehört, dass Schalke die Gesamtbilanz der Westduelle mit 28 Siegen bei 17 Düsseldorfer Erfolgen und 19 Unentschieden (in Pflichtspielen) klar dominiert. Die beiden letzten Aufeinandertreffen am Rhein gingen 2020 und 2022 jedoch jeweils mit 2:1 an Fortuna; man darf sich schon aufs nächste Kapitel freuen.