Gegentor in letzter Sekunde verschuldet Ao Tanaka sucht noch seine Rolle bei Fortuna Düsseldorf

Kiel · Der Japaner verantwortete gegen Holstein Kiel das Gegentor in letzter Sekunde.

 Ao Tanaka hat sich bei Fortuna noch nicht durchgesetzt.

Ao Tanaka hat sich bei Fortuna noch nicht durchgesetzt.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Fortuna und die späten Gegentore – es ist eine Geschichte für sich. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison gibt die Mannschaft von Trainer Christian Preußer Punkte wegen Unkonzentriertheiten in der Nachspielzeit aus der Hand. Das aktuelle Beispiel: Der Treffer von Jonas Sterner in der letzten Aktion des Spiels am vergangenen Sonntag zur 0:1-Pleite bei Holstein Kiel.

Erneut war es dabei ein krasser individueller Fehler, der den Düsseldorfern zum Verhängnis wurde. Eigentlich rechnete schon jeder mit dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Patrick Alt. Und der wäre auch jeden Augenblick gekommen, hätte Ao Tanaka das Spiel nicht noch einmal scharf gemacht.

In der dritten Minute der Nachspielzeit vertändelte er in der eigenen Vorwärtsbewegung im Mittelfeld nicht nur leichtfertig den Ball. Anschließend verpasste es der junge Japaner auch, das notwendige taktische Foul zu ziehen. Und dann verlor er noch in der unmittelbaren Szene vor dem Traumtor von Sterner das entscheidende Kopfballduell. Eine rundum gebrauchte letzte Spielminute für den Düsseldorfer Sommerzugang.

Fortuna brachte sich abermals
um den Lohn der Leistung

Ao Tanaka, in Japan längst ein Superstar und mehrfacher Nationalspieler, in Düsseldorf ist er dagegen noch auf der Suche nach der für ihn passenden Rolle. Viel mehr dürfte es Fortuna aber schmerzen, dass man sich abermals nicht für eine anständige Leistung belohnen konnte. „Ich bin mit der Einstellung und der Herangehensweise zufrieden. Aber das Ergebnis ist natürlich schwer zu ertragen“, sagte Christian Preußer unmittelbar nach der Begegnung. „Das ist natürlich ein richtiger Nackenschlag. Aber wir müssen nun mental stark bleiben.“

Das gilt natürlich auch für Tanaka. Der 22-Jährige kauerte nach dem Abpfiff wie ein begossener Pudel auf dem Rasen und musste von seinen Mitspielern getröstet werden. Fortunas Trainer nimmt seinen Mittelfeldspieler indes in Schutz. „Ich kann mich an einige Szenen erinnern, in denen wir nach Fehlern Gegentore bekommen haben. Das war sicherlich auch ein solcher Fehler“, sagte er auf Nachfrage. „Individuelle Fehler gehören dazu, und so ist es auch erklärbar, dass wir dann doch noch ein Gegentor bekommen. Aber wir können die Situation danach auch weiterhin noch verteidigen. Wir werden das nun mit ihm zusammen hinbekommen.“

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird sich Preußer sehr über Tanakas Blackout geärgert haben – dass er diese Kritik allerdings intern hielt, ist durchaus löblich. Nichtsdestotrotz bleibt es dabei, dass die Situation für den taumelnden Zweitligisten immer prekärer wird. Schon ein Remis des Tabellennachbarn SV Sandhausen am heutigen Dienstag im Nachholspiel gegen den Karlsruher SC würde für Fortuna den Relegationsrang bedeuten.

„Es bringt aber nicht viel, die ganze Zeit auf die Tabelle zu gucken oder darauf zu schauen, wie andere Mannschaften spielen“, sagt Preußer. „Wir müssen das schon selbst in die Hand nehmen.“