Trainer Thioune hat es schon geschafft Diesen historischen Erfolg kann Fortuna im DFB-Pokal auf St. Pauli feiern
Düsseldorf · Das erste Aufeinandertreffen haben die Düsseldorfer am Samstag verloren, doch das zweite folgt sogleich. Am Dienstag treffen sie im DFB-Pokal-Viertelfinale auf den Zweitliga-Spitzenreiter. Warum Trainer Thioune und Sportdirektor Weber besonders heiß sind.
Daniel Thioune weiß, wie sich ein DFB-Pokal-Halbfinale anfühlt. Vor ziemlich genau 20 Jahren war der gebürtige Niedersachse als Spieler des damaligen Zweitligisten VfB Lübeck schon einmal nur noch einen Schritt entfernt vom großen Endspiel, unterlag Werder Bremen nach einem harten Kampf allerdings 2:3 nach Verlängerung. Nun hat Thioune erneut die Chance, in die Vorschlussrunde des nationalen Pokalwettbewerbs einzuziehen – diesmal als Trainer von Fortuna. Am Dienstag (20.45 Uhr, Millerntor) tritt seine Mannschaft zum Viertelfinal-Duell beim FC St. Pauli an. „Das Feuer ist da, ich brenne“, sagt der 49-Jährige. „Als Spieler damals ein Halbfinale zu erleben, war großartig und hat sehr viel Spaß gemacht. Ich habe unfassbar viel Bock auf Dienstagabend.“ Nochmal mehr übrigens nach dem verdienten 1:2 in der Ligapartie gegen die Hanseaten am Wochenende. „Ich bin eben auch Sportler“, ergänzt Thioune, „und das Spiel von Samstag nagt an mir, weil die Schere ziemlich auseinanderging. Jetzt können wir aber ins DFB-Pokal-Halbfinale einziehen. Ich weiß nicht, wie oft ich das Trainer diese Chance noch bekomme. Und für meine Spieler gilt das genauso.“
Doch nicht nur für die, sondern auch für Sportdirektor Christian Weber. „Wir sind richtig heiß und ein Stück weit auf Wiedergutmachung aus. Aber das Spiel von Samstag sollten wir jetzt aus dem Fokus nehmen und uns darauf konzentrieren, dass wir am Dienstag etwas Historisches schaffen können“, sagt der Ex-Profi, der im Gegensatz zu Thioune noch nie nur einen Schritt vom Finale entfernt gewesen ist: „Ein DFB-Pokal-Halbfinale wäre für Fortuna etwas ganz Besonderes.“
Nicht nur, weil es zusätzlich knapp 3,5 Millionen Euro in die Kassen des Zweitligisten spülen würde, sondern auch, weil es für den Verein der erste Einzug in die Vorschlussrunde seit 28 Jahren wäre. Damals hatte Frank Mill die von Aleksandar Ristic trainierten Düsseldorfer zu einem 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg und somit ins Halbfinale geschossen. Auch wenn Fortuna dort seinerzeit mit 0:2 am Karlsruher SC scheiterte.
Vor der nun anstehenden zweiten Partie gegen St. Pauli innerhalb von vier Tagen deutet sich übrigens ein überraschendes Comeback an. Offenbar wird Rechtsverteidiger Matthias Zimmermann nach auskurierter Stressfraktur im Mittelfuß zumindest in den Kader zurückkehren. „Die Art und Weise, wie er die Energie fließen lässt, ist vielleicht etwas, das wir am Dienstag am Millerntor brauchen können“, sagt Trainer Thioune. „Es kann uns guttun, Matthias dabei zu haben, auch wenn wir sicherlich nicht von einem Startelfeinsatz reden, sondern von einer Situation, die entstehen kann.“
Während Zimmermann ein altbekanntes Gesicht ist, sollen auch zwei neue Spieler mit in den Flieger steigen, der Fortuna zum Pokalspiel nach Hamburg bringt: Innenverteidiger Joshua Quarshie (TSG Hoffenheim) und Angreifer Marlon Mustapha (Como 1907), deren leihweise Verpflichtung bereits in trockenen Tüchern ist und zeitnah verkündet werden soll.