Gegen RB Leipzig Fortuna Düsseldorf hat (fast) alles richtig gemacht
Bei der Chancenverwertung kann es künftig bei Fortuna Düsseldorf noch besser laufen. Aber das Ergebnis und die Spielweise haben gezeigt, dass die Mannschaft besser ist als ihr Ruf.
Düsseldorf. Fortuna hat ein Ausrufezeichen gesetzt. Das ist bundesweit sicherlich bei allen Klubs registriert worden. Der kleine Etat, das eigene Understatement und der unglückliche Auftritt gegen den FC Augsburg hatten die Konkurrenz an der Bundesliga-Tauglichkeit des Funkel-Teams zweifeln lassen . Und es ist ja auch eine Tatsache, dass der Klassenerhalt in dieser Saison sicherlich noch ein Stück schwieriger wird als vor sechs Jahren. Dafür hat die Mannschaft aber auch eine höhere Qualität, ist in der Breite deutlich ausgeglichener besetzt und besitzt einen Trainer, der offenbar genau weiß, worauf es ankommt.
Friedhelm Funkel hatte etwa in Leipzig den Mut, ein System zu spielen, dass weder so bereits ausreichend in der Vorbereitung geübt worden war. Noch hatten die Protagonisten in der Dreier- und Fünferkette überhaupt einmal zusammen auf dem Platz gestanden. Das lag vor allem daran, dass Marcin Kaminski auch erst unter der Woche knapp vor (Transfer-)Toresschluss ausgeliehen worden war.
„Da fehlte sicherlich in der ersten Hälfte noch ein wenig die Abstimmung“, sagte Niko Gießelmann, der auf der linken Seite auch Probleme hatte, weil Kaminski ihm den Rücken erst in der zweiten Spielhälfte richtig freihalten konnte. „Das haben wir in der Pause sehr gut geregelt“, sagte Gießelmann.
Erstaunlich gut klappte auch das Aufbauspiel, weil vor allem in den ersten 60 Minuten die Bälle vorne sehr gut festgemacht oder weitergeleitet werden konnten. Auch da hatte Friedhelm Funkel zwischendurch reagiert und umgestellt. „Nachdem die langen Bälle dann auf Alfredo Morales geschlagen wurden, konnte dieser den Ball fast immer weiterleiten“, sagte Fortunas Cheftrainer, der sich nach dem Augsburg-Spiel selbst auch korrigiert hat, nachdem er dort in Rouwen Hennings nur eine Spitze und Anspielstation nach vorne beordert hatte.
Da sich Marvin Ducksch und Hennings aber exzellent verstehen und dies in eineigen Vorbereitungsspielen mehr als nur angedeutet hatten, war die Aufstellung des erfolgreichsten Zweitliga-Stürmers die richtige Wahl.
„Die erste Großchance muss Marvin zum Tor machen“, sagte Funkel. Und kurz vor Schluss scheiterte er wieder nur knapp an RB-Torhüter Peter Gulacsi. „Ich habe ihm in der Pause nach seinen zwei vergebenen Chancen aufgerichtet. ’Bei der Dritten triffst du’, habe ich ihm gesagt.“ Ducksch scheiterte jedoch knapp, und Fortuna musste sich mit einem Punkt zufriedengeben. Aber die Mannschaft hat schnell gelernt, was man als Außenseiter gegen einen Champions-Lerague-Kandidaten für einen Aufwand betreiben muss. Und nicht nur gegen diese Art von Gegnern.