„Zebras“ auf F95-Jagd Warum ein ganzes Stück Fortuna im Umbruch des MSV Duisburg steckt
Duisburg/Düsseldorf · Mit dem MSV Duisburg musste am Ender der vergangenen Saison ein weiterer Traditionsklub den Profifußball verlassen. Jetzt sollen der Umbruch und die schnelle Rückkehr in die Dritte Liga folgen. Welche Rolle Fortuna in diesem Plan spielt.
Fortuna gegen den MSV Duisburg – dieses Duell gab es zuletzt im März 2018. Die darauffolgende Entwicklung der beiden Traditionsklubs hätte nicht gegenläufiger sein können, und doch treffen sie nun wieder aufeinander. Während Fortuna in dieser Zeit für zwei Jahre erstklassig spielte und in der vergangenen Saison erneut am Aufstieg schnuppern durfte, musste sich der MSV am Ende der Spielzeit durch den Abstieg in die Viertklassigkeit vorerst aus dem Profifußball verabschieden.
In rund einem Monat werden die „Zebras“ somit wieder mit ihren Nachbarn in einer Liga auflaufen, doch dabei wird es sich nur um Fortunas Zweitvertretung handeln. Aber nicht nur die Regionalliga West verbindet die Vereine, in den vergangenen Monaten hat sich eine wahre „Fortunisierung“ beim MSV vollzogen. Anfang Januar war Daniel Ginczek der erste Fortune, der den Weg nach Duisburg fand. Wenige Tage später folgte Michael Preetz als neuer Geschäftsführer; der gebürtige Düsseldorfer hatte seine ersten Profijahre bei den Rot-Weißen verbracht und für sie in 88 Partien auf dem Platz gestanden. Auch in einem weiteren Bereich verstärkte sich der MSV mit einem Ex-Fortunen: Christian Koke, der für drei Jahre durchaus erfolgreich die Vermarktung der Düsseldorfer vorangetrieben hatte, übernahm die Position des Marketingleiters in seiner Heimatstadt.
Damit nicht genug. Der MSV steuert nach dem Abstieg auf einen großen Umbruch zu, der durch das doch überschaubare Budget geprägt ist und bei genauer Betrachtung einen rot-weißen Anstrich besitzt. Gerade einmal sechs Spieler waren den Duisburgern aus ihrem Drittliga-Kader geblieben, sodass zum Trainingsstart 16 neue Akteure, die überwiegend ablösefrei verpflichtet wurden, auf dem Platz standen.
Gleich ein halbes Dutzend dieser Zugänge kann auf eine Düsseldorfer Vergangenheit zurückblicken und sorgte so, auch wenn Ginczek unlängst sein Karriereende verkündete, für frische Fortuna-DNA bei den „Zebras“. Gerrit Wegkamp stand vor mehr als zehn Jahren für die Düsseldorf auf dem Platz, kam vor allem in der „Zwoten“ zum Einsatz und war in dieser Zeit sogar ein halbes Jahr an den MSV verliehen. Der 19-Jährige Jan-Simon Symalla durchlief bei Fortuna alle Jugendabteilungen bis zur U17 und verließ den Flinger Broich im Sommer 2022. Steffen Meuer und Moritz Montag spielten gemeinsam in der „Zwoten“ und gehörten zu dem Kader, der in der Saison 20/21 um die vorderen Tabellenplätze mitmischte. Rechtsaußen Meuer konnte sich in dieser Spielzeit außerdem als bester Torschütze der Düsseldorfer in Szene setzen, zu seinen Mitspielern gehörten damals Tim Oberdorf und Jamil Siebert. Auch die Zugänge Mert Göckan und Patrick Sussek kennen sich aus Fortunas Zweiter. Während Verteidiger Göckan zwei Jahre für die Flingerner auflief, war Sussek in der Rückrunde der Saison 21/22 ein Teil des Teams. Das Auswärtsspiel im Paul-Janes-Stadion wird so zum großen Wiedersehen an alter Wirkungsstätte, und manch ein treuer „Zwote“-Begleiter wird sich wahrscheinlich etwas verwundert die Augen reiben, wenn beim Gegner ein bisschen mehr Fortuna auf dem Rasen steht als erwartet.