Nachfolger von Frank Schaefer Vollmerhausen soll auf Schaefer folgen
Düsseldorf · Seit Dienstag ist die Ära des gebürtigen Kölners bei Fortuna zu Ende, nachdem er sich freiwillig zurückgezogen hat. Nun steht der designierte Nachfolger fest – und diese Personalie ist eine echte Überraschung.
Das Nachwuchsleistungszentrum der Fortuna hat sich in den vergangenen Jahren bundesweit einen guten Ruf erarbeitet. Endlich sind nicht mehr reihenweise Talente von dort „geflüchtet“ und zu anderen Vereinen gegangen. Stattdessen entschieden sich junge Spieler bewusst für den Standort Düsseldorf, weil sie dort gute Chancen sahen, die nächsten Schritte in Richtung Profibereich zu gehen.
Beispiele dafür gab es zuletzt zuhauf, gerade in jüngerer Vergangenheit. Tim Oberdorf etwa, der es über die U23 ins Zweitliga-Team schaffte. Oder Lex-Tyger Lobinger, der nach seiner Beförderung von der „Zwoten“ zu den Profis im Sommer gewinnbringend zum 1. FC Kaiserslautern wechselte. Und nicht zu vergessen: Jona Niemiec, der vor anderthalb Jahren wie zuvor schon Oberdorf von der TSG Sprockhövel zu Fortuna kam und momentan der Mann der Stunde in den Reihen des Profiteams ist.
Anders als dieses Trio, das erst nach dem Austritt aus dem Juniorenalter den Weg an den Flinger Broich fand, spielte sich Shinta Appelkamp – wenn auch ebenfalls mit einem kleinen Umweg über die Regionalliga-Mannschaft – aus Fortunas eigenem Nachwuchsbereich in den Zweitliga-Kader. Und zwei weitere Talente sind derzeit im Begriff, ihm nachzufolgen: Daniel Bunk und Elione Fernandes Neto.
Die positive Entwicklung der vergangenen Jahre war eng verbunden mit Frank Schaefer, der Fortunas Nachwuchsabteilung fast sieben Jahre lang geleitet hatte – bis zu seinem endgültigen Abschied am Dienstag. Schon im zurückliegenden Dezember hatte der 59-Jährige überraschend seinen Rückzug aus freien Stücken verkündet. Wohin es ihn zieht? Derzeit noch unklar.
Über seine Nachfolge hatte Fortuna schon vor einigen Tagen entschieden, zunächst war allerdings kein Name durchgesickert. Das hat sich geändert: Nach vorliegenden Informationen soll Stefan Vollmerhausen den Posten von Schaefer übernehmen. Der 50-Jährige steht aktuell noch beim Wuppertaler SV als Leiter der Nachwuchsabteilung unter Vertrag und absolviert parallel den Lehrgang zum Erwerb der „A+-Lizenz“. Diese ist notwendig, will man das NLZ eines Profiklubs leiten.
Im nordrhein-westfälischen Fußballgeschäft ist Vollmerhausen in der Vergangenheit durchaus herumgekommen. Nachdem er in Wuppertal zunächst die U19 trainiert hatte, übernahm er die damals in der Oberliga spielenden Profis der Bergischen und führte sie in die Regionalliga. Anschließend stieg er als Jugendtrainer bei Bayer Leverkusen ein, bevor ihn Alemannia Aachen als Chefcoach verpflichtete. Vor anderthalb Jahren kehrte der 50-Jährige schließlich in seiner aktuellen Funktion zum WSV zurück.
Bei Fortuna wird mit der Neubesetzung der Spitzenposition indes sehr wahrscheinlich eine Veränderung der Führungsstruktur im Nachwuchsbereich einhergehen. Denn es spricht einiges dafür, dass es in Zukunft ein anderes Modell an der NLZ-Spitze geben wird, als es in der nun zu Ende gegangenen Ägide Schaefers, der aus seiner Zeit als Bundesligatrainer des 1. FC Köln natürlich über einen enormen Erfahrungsschatz und ein großes Netzwerk verfügte, der Fall war.
Vollmerhausen soll als Nachfolger des 59-Jährigen wohl nicht mehr der alleinige starke Mann im NLZ sein, sondern sich die Führungsrolle als Verantwortlicher für den sportlichen Bereich mit Dominik Roll, dem neuen administrativen Leiter, teilen. Roll ist jüngst vom DFB zu Fortuna gekommen und hat sein Amt bereits zum 1. Februar aufgenommen. Der 32-Jährige arbeitete seit 2016 für den Verband und war dort zuletzt als „Leiter Stabsstelle Management Nationalmannschaften“ tätig. Zuvor hatte er zwei Jahre lang beim VfL Wolfsburg als Assistent des Sportdirektors gearbeitet.