Besserung in Sicht? „Müssen Gegnern weniger zugestehen“
Düsseldorf · Seit vier Monaten haben die Düsseldorfer jede Partie in der Fremde verloren. Am Samstag geht es für Fortuna nach Regensburg – mit dem Ziel, dieser Serie zu beenden. Was Trainer Thioune zur Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen sagt und wie die Anreise das Problem lösen könnte.
Die Erinnerung daran, wie schön es ist, einen Auswärtssieg zu feiern, könnte glatt in Vergessenheit geraten sein. Schließlich sind satte vier Monate vergangen, seitdem Fortuna letztmals drei Punkte auf fremder Scholle eingefahren hat – Ende Oktober beim 2:1-Erfolg in Kiel. Zugegeben: Die lange, mit der Weltmeisterschaft in Katar verbundene Winterpause wirkt sich nicht ganz unerheblich auf die Dauer der schwarzen Serie aus.
Und doch ist es eben Fakt, dass die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune wettbewerbsübergreifend alle vier folgenden Partien in der Fremde verloren hat, während sie im selben Zeitraum – mit Ausnahme der Niederlage gegen Kaiserslautern – aus allen Heimspielen siegreich hervorgegangen ist. Über den Grund dieser markanten Diskrepanz kann auch der Coach nur rätseln. „Wenn es sich immer so einfach erklären ließe, dann würde ich den Schalter umlegen“, versichert Thioune.
Trotzdem wagt er eine Annäherung. „Wichtig sind die Motive, warum man ein Spiel vielleicht auch gewinnt“, sagt der 48-Jährige und dreht den Spieß ein wenig um, indem er die Heimstärke erläutert: „Es ist hier ein bisschen mehr ein Motiv, angetrieben zu werden von den eigenen Fans im Stadion. Vielleicht ist es dann auch so, dass wir uns besonders wohl hier fühlen, dass wir etwas entfachen können, wenn ein paar Leute mehr oder auch die Familien da sind.“
Thioune: Motiv muss sein, auch auswärts gewinnen zu möchten
Dennoch ist es offenkundig, dass Thioune die eklatante Auswärtsschwäche der jüngeren Vergangenheit ebenfalls beschäftigt, gerade vor der anstehenden Aufgabe beim Tabellenvorletzten Jahn Regensburg (Samstag, 13 Uhr). Und er bleibt in seinem Motiv-Duktus: „Jetzt muss das übergeordnete Motiv sein, dass wir auch mal wieder ein Fußballspiel auswärts gewinnen möchten.“
Da trifft es sich vielleicht besonders gut, dass Fortuna im Laufe der Saison bereits nachgewiesen hat, in Regensburg erfolgreich sein zu können – beim 3:0-Sieg in der zweiten Runde des DFB-Pokals. „Das war wirklich ein gutes Auswärtsspiel“, erinnert sich Thioune und wird sein Team darauf noch einmal explizit hinweisen: „Wir lassen es in die Analyse einfließen. Wir haben das Pokalspiel damals nicht analysiert, weil wir direkt im Anschluss in Karlsruhe gespielt haben. Und Pokalspiele, habe ich ja immer gesagt, interessieren uns 24 Stunden später dann weniger, zumindest inhaltlich.“
Inzwischen ist der Wert ein anderer. „Jetzt haben wir die Chance, die guten Dinge mitzunehmen aus dem Spiel“, betont Thioune, dessen Truppe in allen drei zurückliegenden Partien gegen Regensburg ohne Gegentor blieb. Damit sich das im Idealfall am Wochenende nicht ändert, fordert der Coach defensive Stabilität: „Wir müssen jetzt auch mal wieder versuchen, dem Gegner wenig zuzugestehen in dessen Heimspiel.“
Und dann wäre da vielleicht doch noch ein Schalter, der sich zumindest im Nachhinein als erfolgsbringend erweisen könnte. Denn Fortuna reist nicht mit dem Bus an, sondern fliegt nach Bayern. „Vielleicht tut es uns gut“, sagt Thioune. „Im Pokal hatten wir schon die Chance, mit dem Flugzeug anzureisen, dass wir nicht so lange im Bus sitzen. Das ist uns vom Verein diesmal wieder ermöglicht worden, dass wir uns optimal vorbereiten können.“
Mit dem Ziel, nach vier langen Monaten wieder das besondere Gefühl eines Auswärtssieges zu spüren.