Fortuna-Youngster Siebert selbstbewusst „Wir sind nicht nur die Gejagten, sondern auch Jäger“
Düsseldorf · Jamil Siebert ist zuversichtlich, Kiel bis zum Saisonende noch abfangen zu können.
Manchmal muss sich Jamil Siebert schon noch zwicken bei all dem, was seit vergangenen Sommer passiert ist. Nach seiner anderthalbjährigen Leihe zum Drittligisten Viktoria Köln ist dem Innenverteidiger während der Sommervorbereitung zwar schnell anzumerken, dass er körperlich, spielerisch und mental eine bemerkenswerte Entwicklung genommen hat. Dass er neben Felix Klaus in der Hinrunde aber als einziger Fortuna-Profi in jeder Partie auf dem Platz steht und zum deutschen U21-Nationalspieler heranwächst, kann da noch niemand ahnen.
Siebert selbst am allerwenigsten. „Nein, ich hätte selbst nicht gedacht, dass alles diesen Lauf nimmt“, sagt der 22-Jährige nach dem 2:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig. „Umso schöner ist, dass ich Woche für Woche meine Leistung zeigen kann. Ich bin im Moment sehr dankbar.“ Das aktuelle Jahr hat für den gebürtigen Düsseldorfer wegen seines im Trainingslager erlittenen Innenbandrisses im Knie zwar denkbar schlecht begonnen. Seit Anfang März ist er jedoch wieder fit, beim 2:0 gegen den Hamburger SV kurz vor er Pause für Joshua Quarshie eingewechselt worden – und seither hat er nur eine Minute verpasst.
In vier Zweitliga-Partien
nur ein Gegentor kassiert
Und mehr noch: Das erwartbare Pokalaus beim Bundesliga-Spitzenreiter in Leverkusen (0:4) am vergangenen Mittwoch mal ausgenommen, haben Siebert und Fortuna in den vergangenen vier Zweitliga-Partien nur ein Gegentor kassiert. Nur Kaiserslautern-Profi Marlon Ritter ist es am Osterwochenende gelungen, die Defensive des Tabellen-Dritten zu überwinden. „Zu Null zu spielen ist das Schönste für einen Verteidiger“, betont Siebert. „Wenn man Leverkusen ausnimmt, machen wir es im Moment echt gut.“
Dass die Braunschweiger am Sonntag trotzdem das eine oder andere Mal durchaus gefährlich vor das Tor von Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier gekommen sind, hat dem Innenverteidiger die Laune jedenfalls nicht verhagelt. „Die Chancen sind vor allem wegen uns entstanden“, analysiert er. „Das haben wir in der Restverteidigung nicht gut gelöst. Fabio Kaufmann war ein paar Mal frei, und natürlich wird die Eintracht dann gefährlich. Das ist ja keine Osterhasen-Truppe.“
Vor allem die Art und Weise, wie der Sieg gegen die Niedersachsen zustande gekommen ist, hat Siebert gefallen. „Wenn du zuhause mit 2:0 gewinnst, dann hast du vieles richtig gemacht“, betont er. „Wir wussten, was auf uns zukommt, und wollten es von Anfang an seriös angehen. Das ist uns gelungen. Und am Ende haben wir es dann souverän heruntergespielt. Das ist, was zählt.“
Und was Siebert eine berechtigte Aussage treffen lässt: „Wir sind nicht nur die Gejagten, sondern auch Jäger.“ Der HSV sitzt den Düsseldorfern als Viertplatzierter mit einem Rückstand von nur einem Zähler zwar dicht im Nacken. Doch dem Innenverteidiger geht es nicht nur darum, den Relegationsplatz zu verteidigen, sondern Holstein Kiel auf Rand zwei noch abzufangen.
„Wir haben noch sechs Partien vor uns und wollen auf jeden Fall nach oben.“